„Das Rimini Protokoll hat weder mit der Aufarbeitung eines Kriminalfalls zu tun, noch geht es um die szenenhafte Darstellung des letzten Adriaurlaubes“, erklärt Florian Herzer, Pflegedienstleiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPP). „Die vier ausgebildeten Reiseleiter haben uns auf eine besondere und gleichermaßen unterhaltsame wie lehrreiche Reise durch ganz Europa mitgenommen.“
Das Theaterspiel, das von vier geschulten Kräften begleitet wird und die Atmosphäre eines Wohnzimmerkonzertes schafft, nahm am Oktobermontag Punkt 19 Uhr schnell Fahrt auf. Zunächst kennzeichneten die Teilnehmer, die für sie bedeutsame Städte farblich, unter heiterer Diskussion der mehr oder weniger genauen Lage, auf einer tischdeckengroßen Blanko-Europakarte und erzählten passende Geschichten dazu. Wenig später versorgte eine seltsame Apparatur, die an einen Zeitzünder erinnert, aber nur kassenbelegartiges Papier ausspuckt, die Gäste mit verschiedenen interaktiven Aufgaben, die sie Europa, aber auch ihren Mitspielern – im Stil eines Besserkennenlernens – näherbringen. Anschließend kommen auch zahlreiche Konsolen zum Einsatz und das Theaterstück griff über verschiedene Abstimmungsmodi sogar Elemente aus der Spieltheorie elegant auf.
Nach über zwei Stunden konzentrierten Spiels stand das Gewinnerteam fest und der Europakuchen, dessen Zubereitung in das Spiel integriert war, kann redlich geteilt werden. Alle Beteiligten melden im Anschluss große Begeisterung für das „Theater“ zurück. Kein Wunder, dass die Idee mittlerweile weltweit aufgegriffen wird und mit seinen jeweils 8 bis 15 Teilnehmer von Moskau bis Santa Barbara geradezu völkerverbindende und damit letztlich grenzenlose Wirkung hat.
Weitere Informationen unter www.homevisiteurope.org
Die Ergebnisse der KJPP sind unter http://www.homevisiteurope.org/index.php?id=6&hb=957&city=Göppingen einsehbar