Als erstes wurde der Preis in der Kategorie Forschung an die Logopädin Sabrina Herre verliehen, die Laudatio hielt Prof. Dr. med. Nenad Vasić, Ärztlicher Direktor und stellvertretender Geschäftsführer des Klinikums Christophsbad. Frau Herre wurde für ihre Studie zur Qualitätsbewertung von zwei standardisierten Untersuchungsmethoden bei Schluckstörungen ausgezeichnet. Über einen längeren Zeitraum hinweg sammelte sie Daten von insgesamt 50 Patienten, die im Dysphagiezentrum mit beiden Untersuchungen simultan untersucht wurden. Dabei kamen die FEES (Funktionelle Endoskopische Evaluation des Schluckens) und die Videofluoroskopie zum Einsatz. Die Ergebnisse der Studie von Frau Herre zeigten, dass die FEES-Methode etwas „empfindlicher“ ist als die Videofluoroskopie. Bei der Bestimmung des Schweregrades und der zu empfehlenden Kostform gab es keine Unterschiede. „Es freut mich sehr, dass wir Logopäden die Ergebnisse der Studie auch im Alltag wirklich praktisch umsetzen konnten. Das ist ja bei solchen Studien nicht immer selbstverständlich“, erläuterte Frau Herre.
Anschließend würdigte Frau Dr. Eva Strähle, Psychologin und Betriebsratsvorsitzende der Rehaklinik Bad Boll, die herausragenden Leistungen von Tabea Woitsch in der Kategorie Praxis/Organisation. Sie erhielt die Auszeichnung für die maßgebliche Mitarbeit an den Projekten:
- Erfüllung der Qualitätsanforderungen der Deutschen Rentenversicherung (DRV)
- Einführung digitale Verordnung im Rahmen der medizinischen Rehabilitation
Und schließlich wurde Frau Britta Dautel aus der Physiotherapie der Rehaklinik Bad Boll mit dem Landerer Profi-Award geehrt. Sie hatte die innovative Idee, die Verwendung von Naturfango in der Behandlung zu reduzieren, um die Wirtschaftlichkeit zu optimieren und eine Arbeitserleichterung für die Therapeuten zu schaffen. "Anfangs war ich nicht begeistert von der Idee, den Naturfango zu ersetzen. Aber Frau Dautel hatte wirklich gute Argumente, die sich als goldrichtig erwiesen haben", so Laudator Dr. Helmut Tüchert, Chefarzt der Rehaklinik Bad Boll. In der Tat stellt die Verwendung des neuartigen PCM-Materials (Phasenwechselmaterials) keine Qualitätseinbuße innerhalb des ganzheitlichen Therapiekonzeptes der Rehaklinik Bad Boll dar.
"Insgesamt wurden zehn Bewerbungsvorschläge eingereicht. Die Auswahl ist uns nicht leichtgefallen, denn hinter jedem Vorschlag steht eine Leistung von einzigartigem Wert. Das Engagement aller ist beispielhaft und bereichert die Innovation und den praktischen Alltag in unseren Häusern. Ein herzliches Dankeschön an die heutigen Preisträgerinnen und an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Projekte umsetzen", so Rudolf Schnauhuber, Geschäftsführer der Klinikgruppe, in seiner Eröffnungsrede.
Bernhard Wehde, ebenfalls Mitglied des Gremiums und der Ideengeber für den Landerer PrOFI-Award, erläuterte die Entstehungshistorie dieser Auszeichnung, die bis ins Jahr 2017 zurückreicht. Als damaligem Geschäftsführer des Christophsbads wurde ihm die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen. Aus diesem Anlass spendeten die Gesellschafter des Christophsbads 50.000 Euro zugunsten der Christophsbad-Stiftung in Kooperation mit der Dr. Heinrich Landerer-Stiftung. Herr Wehde hatte die Idee, mit diesem Geld die Anerkennungspreise für besondere Leistungen und neue Ideen von Mitarbeitenden aus allen Bereichen, Abteilungen und Berufsgruppen der Christophsbad Klinikgruppe zu finanzieren. Auch ehrenamtlich Tätige könnten nominiert werden. So wurde die Spende in Höhe von dreimal 3.000 Euro pro Jahr nun insgesamt fünfmal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgezahlt.
Klaus Riegert, einer der Organisatoren des Landerer PrOFI-Awards, zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Die Jury hat mal wieder gute Arbeit geleistet!“