Eine große Schlange bildete sich bereits um 8.30 Uhr vor dem roten Londoner Bus, der seit Anfang Mai in Baden-Württemberg unterwegs ist. Er gehört zu einer Reihe von Veranstaltungen der Kampagne „Baden-Württemberg gegen den Schlaganfall“, die Interessierte über Symptome und Risiken eines Schlaganfalls informieren sollen.
Verschiedene Aktionen bot das multidisziplinäre Team des neu gegründeten Schlaganfallzentrums der Alb Fils Kliniken und des Klinikums Christophsbad an. Ein Risikotest, Blutdruck- und Blutzuckermessungen sowie Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader wurden demonstriert, danach gab es Beratungsgespräche mit den Besuchern.
Ein Schlaganfall trifft einen Menschen fast immer unerwartet und verändert das Leben der Betroffenen sowie das ihres Umfelds grundlegend. Er kommt zwar wie aus heiterem Himmel, aber bei den meisten Betroffenen gibt es schon vorher Anzeichen. „Achten Sie auf gesunde Ernährung, mehr Bewegung aber auch auf Alarmsignale ihres Körpers wie unregelmäßiger Herzschlag und Puls, Brustschmerzen oder Erschöpfung. Dies können Symptome einer Herzrhythmusstörung sein", riet Prof. Dr. Schröder Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Alb Fils Kliniken. Bei Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern kann es zur Bildung von Blutgerinnseln im Herzen kommen, welche die Ursache für einen folgenschweren Schlaganfall sein können.
Wichtig ist, dass man die Anzeichen eines Schlaganfalls schnell erkennt und handelt. Ein schlagartig einsetzendes Taubheitsgefühl, Seh- und Sprechstörungen weisen auf ein Schlaganfall hin. Dann sollte man sofort die 112 wählen.
Bei der Behandlung des akuten Schlaganfalls ist der Faktor Zeit sehr wichtig! „Unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg einer Behandlung ist die möglichst schnelle Einlieferung der Patienten in eine Stroke Unit und anschließend die nahtlose Überleitung in die geeignete Rehabilitationseinrichtung“, betont Professor Dr. Norbert Sommer, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Christophsbad.
Zusätzlich zu der ärztlichen und pflegerischen Belegschaft waren auch Logopäden, Physio- und Ergotherapeuten beider Kliniken vor Ort. Sie klärten die Besucher darüber auf, wie wichtig die früh einsetzende Rehabilitation nach einer akuten Schlaganfallbehandlung für den gewünschten Behandlungserfolg ist.
Über vorbeugende, minimal-invasive Interventionen wie z. B. Einlegen von „Stents“ sowie über neuroradiologische Interventionen beim akuten Schlaganfall, die mithilfe modernster Bildgebungsverfahren (CT, MRT, Angiographie) durchgeführt werden, informierte Prof. Dr. Bernd Tomandl, Chefarzt der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Christophsbad.
Die gemeinsame Aufklärungsaktion der Göppinger Schlaganfall-Experten unterstützen auch Mitarbeiter der AOK-Neckar-Fils mit einem Infostand vor Ort.