Als großer Eröffnungsfilm zeigen die Queerstreifen Angelina Maccarones neuen Film "Vivere" mit Hannelore Elsner in der Hauptrolle. Der Film geht um drei Frauen, deren Alltag aus dem Ruder läuft. Maccarone hat mit dem Film ein unkonventionelles Roadmovie gedreht.
Ein weiterer Höhepunkt der Queerstreifen, die in diesem Jahr erstmals einen Tag länger gehen, sind Hans Stempel und Martin Ripkens, die aus München anreisen. Die beiden sind seit 1957 ein Paar, Ripkens hatte zuvor in der münsterschen "Herderschen Buchhandlung" in der Salzstraße seine Ausbildung gemacht. Später arbeiteten sie fast immer gemeinsam als freie Filmjournalisten, bei Leo Kirch als "Filmscouts", drehten Filme und veröffentlichten zahlreiche Bücher. In Münster werden sie "Geschichten politischer und erotischer Relevanz" lesen und ihren mittlerweile 25 Jahren alten Film "Eine Liebe wie andere auch" vorstellen.
Am Freitag wird Mirjam Müntefering aus ihrem Roman "Unversehrt" lesen. 17 Bücher hat sie bisher geschrieben und zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht, nachdem sie zunächst Filmwissenschaft studiert und als Fernsehredakteurin gearbeitet hatte. Im letzten Jahr erhielt Mirjam Müntefering in Köln den "WomenPrideMediaAward" als beste lesbische Autorin.
Die Dokumentarfilmerin Uli Bez wird am Samstag erst einen Workshop geben und anschließend ihre Dokumentation "Von heute an! – Anke Schäfer, die Frauenbewegung und die Lesben" vorstellen, eine Film über die Grande Dame der Frauenbewegung, die mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.Ebenfalls am Samstag stellt Uli Meyer aus Bremen zwei Anime-Programme vor.
Als 1967 die erste Zeichentrickheldin Männerkleider trug, war die Welt in Japan noch in Ordnung. Aber dann brachen, ausgelöst durch den Feminismus der 70er, Künstlerinnen in den männlich dominierten Comic- und Zeichentrickmarkt ein – und die Geschlechter mischten sich mit ungeahnter Hemmungslosigkeit.
Am Sonntag wird Ingeborg Boxhammer ihr Buch "Das Begehren im Blick – Streifzug durch 100 Jahre Lesbenfilmgeschichte" vorstellen und ihre Thesen anhand von Filmausschnitten begleiten.
Und dazwischen werden so viele Filme wie nie zuvor bei den Queerstreifen gezeigt. Es werden in diesem Jahr über 20 Programme geboten. Im Vorverkauf kosten alle Karten zum Einheitspreis 5,00 Euro, ab dem Eröffnungstag 6,50 Euro.
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