Indien wird in den internationalen Medien weithin als besonders frauenfeindlich dargestellt, obwohl beispielsweise die Zahl der Vergewaltigungen gemessen an der Gesamtbevölkerung eher etwas kleiner ist als in vielen anderen Ländern.
Schon lange gibt es in Indien ausgebildete Hindu-Priesterinnen, die nicht nur in Tempeln sondern auch bei privaten Anlässen wie Hochzeiten, Hauseinweihungen und Beerdigungen die Rituale erklären und vollziehen. Ihre Zahl wird heute auf etwa 1600 geschätzt. Darüber empören sich erzkonservative Hindu-Organisationen, können aber keine Belege vorbringen, dass die heiligen Schriften der Hindus eine Ordination von Frauen verbieten.
Als es um die Besetzung von Priester-Posten an einem der heiligsten Wallfahrtsorte im Bundesstaat Maharashtra ging, riefen die alteingesessene Priesterfamilien den Obersten Gerichthof an. Das Urteil beraubte sie des uralten einträglichen Privilegs. Erstmals seit fast 900 Jahren können jetzt im Vithhal Rukhmini Tempel von Pandharpur Frauen die Gläubigen durch die komplizierten Rituale führen.
Zugleich befand das Gericht, dass vor den Göttern alle Menschen gleich seien und deshalb auch Unberührbare und Angehörige niedriger Kasten nicht vom Priesteramt ausgeschlossen werden dürfen. hjh
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