- Automobilzulieferer rechnet 2011 mit Umsatz von mindestens 29,5 Milliarden Euro
- Bereinigte EBIT-Marge von nunmehr rund 10 Prozent angestrebt
- Rohstoffkostenbelastung in Rubber Group von 850 Millionen Euro erwartet
- Umsatz wächst im ersten Halbjahr auf 14,9 Milliarden Euro, Nettoergebnis um 96 Prozent auf 683 Millionen Euro gestiegen
- Netto-Finanzschulden auf 7,1 Milliarden Euro reduziert
Der internationale Automobilzulieferer Continental hebt auf Basis eines sehr erfolgreich verlaufenen ersten Halbjahres mit zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und operativem Ergebnis seinen Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr an. "Wir er-warten jetzt einen Umsatz von mindestens 29,5 Milliarden Euro, nachdem wir bislang mit mehr als 28,5 Milliarden Euro gerechnet hatten. Außerdem streben wir eine bereinigte EBIT-Marge von rund 10 Prozent an, die damit leicht über dem guten Wert des Jahres 2010 von 9,7 Prozent läge", sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich der Veröffentlichung der Halbjahresdaten am Freitag und fügte hinzu: "Wir sehen zum gegenwär-tigen Zeitpunkt keinen Grund dafür, dass sich die gute Ergebnisentwicklung im zweiten Halb-jahr 2011 gegenüber dem ersten Halbjahr abschwächen wird."
Er wies gleichzeitig darauf hin, dass trotz der inzwischen leicht rückläufigen Naturkautschuk-preise die Rohstoffkostenbelastung der Rubber Group für 2011 bei nunmehr 850 Millionen Euro liegen dürfte. Grund seien vor allem die unter anderem wegen der Naturkatastrophe in Japan sprunghaft gestiegenen Preise für Synthesekautschuk. Diese Entwicklung wird insbe-sondere die Divisionen Pkw-Reifen und ContiTech im zweiten Halbjahr belasten.
Der Continental-Konzern steigerte seinen Umsatz in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,6 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Der Automobilzulieferer erreichte gleichzeitig ein operatives Ergebnis (EBIT) von knapp 1,3 Milliarden Euro. Das sind 270 Milli-onen Euro oder 26,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die EBIT-Marge beträgt 8,6 Prozent nach 8,0 Prozent im Vorjahr.
Das um akquisitionsbedingte Abschreibungen und Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) ist auf knapp 1,5 Milliarden Euro angewachsen. Dies entspricht einer Stei-gerung um 174 Millionen Euro oder 13,3 Prozent bei einer bereinigten EBIT-Marge von 10 Prozent. Das den Anteilseignern zuzurechnende Konzernergebnis erhöhte sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 96 Prozent auf 683 Millionen Euro. Damit stieg das Ergebnis pro Aktie auf 3,42 Euro nach 1,74 Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Conti-nental beschäftigte nach den ersten sechs Monaten insgesamt 159.116 Mitarbeiter. Dies sind 10.888 Beschäftigte mehr als noch zum Jahresende 2010.
Continental-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer wies darauf hin, dass der Continental-Konzern seine Netto-Finanzschulden innerhalb der ersten sechs Monate dieses Jahres weiter redu-zieren konnte. "Nach dem ersten Halbjahr können wir unsere für das laufende Geschäftsjahr hinsichtlich der Gearing Ratio gesteckten Ziele bestätigen und haben die mittelfristig an-gestrebten 70 Prozent sicher im Blick", sagte Schäfer. "Das zeigt auch die jüngst angehobene Bewertung unserer Bonität durch die Rating-Agentur Standard & Poor's. Wir sind auf einem sehr guten Weg, bis spätestens Ende 2012 auf "Stand-Alone-Basis" die Voraussetzungen für eine Rating-Einstufung innerhalb der Investment-Grade-Kategorie zu erreichen. Für das lau-fende Geschäftsjahr wollen wir unverändert einen Free Cashflow von mehr als 500 Millionen Euro erwirtschaften und unsere Netto-Finanzschulden auf deutlich unter 7 Milliarden Euro senken. Die gute operative Entwicklung stimmt uns ebenfalls zuversichtlich, in diesem Ge-schäftsjahr eine Kapitalrendite, ein Gradmesser für wirtschaftliche Stärke und Effizienz, von 15 Prozent zu erreichen und damit zusätzlich Wert zu schaffen."
Schäfer machte außerdem darauf aufmerksam, dass Continental zum 30. Juni 2011 über ein Liquiditätspolster in Höhe von insgesamt knapp 3,9 Milliarden Euro verfügte, davon knapp 1,6 Milliarden Euro an flüssigen Mitteln sowie ungenutzten zugesagten Kreditlinien im Volumen von 2,3 Milliarden Euro.
Sowohl die Automotive als auch die Rubber Group haben einen positiven Beitrag zum Umsatz- und Ertragswachstum geleistet. Die Automotive Group erhöhte ihren Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15 Prozent auf rund 9,1 Milliarden Euro. Das berichtete EBIT betrug 503 Millionen Euro nach 361 Millionen Euro im Vorjahr.
Mit einem Wachstum von 21 Prozent erreichte die Rubber Group einen Umsatz von 5,8 Milli-arden Euro und erzielte trotz einer Rohstoffkostenbelastung in Höhe von 532 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten ein berichtetes EBIT in Höhe von 797 Millionen Euro im Vergleich zu 691 Millionen Euro im Vorjahr.
"Aufgrund der zusätzlichen Umsatzchancen haben wir in beiden Gruppen bereits in der ersten Jahreshälfte die Investitionsquote erhöht", sagte Degenhart und ergänzte: "Insgesamt werden wir, wie bereits im ersten Quartal angekündigt, in allen Divisionen im Gesamtjahr 2011 bis zu 1,8 Milliarden Euro investieren und damit die Voraussetzungen dafür schaffen, weiter an der Spitze mitzufahren."