Elektrische Parkbremse weltweit auf dem Vormarsch
Ein klarer Trend in der Automobilindustrie ist die Elektrifizierung des Motors (Hybrid- oder Elektrofahrzeuge) sowie von Assistenz-, Fahrwerks- und Sicherheitssystemen. Die elektrische Parkbremse ist eines dieser Systeme. Die EPB hält verstärkt Einzug in alle Fahrzeugklassen und verbreitet sich mit großem Wachstum am Markt. Die Vorteile elektrischer Parkbremsen sind die Realisierung diverser Assistenzfunktionen für mehr Sicherheit und Komfort in Verbindung mit elektronischen Bremssystemen, eine einfache Bedienung durch Knopfdruck, die Notbremsfunktion bei einem eventuellen Ausfall der Betriebsbremse sowie neue Gestaltungsspielräume für die Fahrzeughersteller im Innenraum durch Wegfall des Handbremshebels. Viele internationale Automobilhersteller treiben diese Entwicklung weltweit voran. Zur weiteren Evolution wird von Zulieferern erwartet, die EPB in das gesamte Bremssystem zu integrieren. Zudem soll zukünftig ein gemeinsamer Kabelstrang für EPB und Raddrehzahlsensoren in die Hinterachse integriert werden.
Im Segment Raddrehzahlsensoren des Geschäftsbereichs Passive Sicherheit & Sensorik wurde proaktiv eine marktfähige Lösung entwickelt, für die Continental anschließend einen Auftrag erhielt. Weniger elektrische Anschlüsse und Befestigungsschnittstellen bedeuten eine erleichterte Montage an der Produktionslinie. Das Kabel hat zudem eine hohe Haltbarkeit und weist eine hohe Knick- und Biegefähigkeit auf. Ebenfalls ist eine vollständige Integration von Raddrehzahlsensoren-Funktionen möglich. Das betrifft sowohl Standard-Funktionen wie Geschwindigkeitsmessung, als auch High- End-Funktionen wie die Erkennung des Fahrrichtungswechsels oder die indirekte Reifendruckmessung (iTPMS - indirektes Reifendruckkontrollsystem). Aus den Signalen der Raddrehzahlsensoren leiten die Steuergeräte für das Elektronische Bremssystem (EBS), die Antriebsschlupfregelung (ASR) und für die Elektronische Stabilitätskontrolle (ESC) die Drehgeschwindigkeit der Räder ab. Somit werden die Informationen dieser Sensoren genutzt, um ein Blockieren der Räder zu verhindern beziehungsweise ein Durchdrehen der Räder zu erkennen und mit entsprechender Regelung die Stabilität und Lenkbarkeit des Fahrzeugs zu erhalten.
"Das integrierte Raddrehzahlsensoren-EPB-Kabel unterstreicht unseren Ansatz der Funktionsintegration: Die Integration von verschiedenen Funktionen in gleiche Hardwarekomponenten oder eine entsprechende Partitionierung aus einer Hand sichert uns hierbei Geschäft für die Zukunft", sagte Dr. Bernhard Klumpp, Leiter des Geschäftsbereichs Passive Sicherheit & Sensorik. "Mit unserem Know-how bei passiver Sicherheit und Sensorik, bei Bremssystemen sowie unserem integrierten Sicherheitskonzept ContiGuard können wir unseren Kunden ein Komplettpaket liefern, das alle Komponenten der Fahrsicherheit umfasst."
Die Automotive Group mit den drei Divisionen Chassis & Safety (ca. 7,0 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2012, 34.500 Mitarbeiter), Powertrain (ca. 6,1 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2012, 31.000 Mitarbeiter) und Interior (ca. 6,4 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2012, 33.000 Mitarbeiter) erzielte im Jahr 2012 einen Umsatz von circa 19,5 Milliarden Euro. Die Automotive Group ist an über 170 Standorten weltweit aktiv. Als Partner der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie entwickelt und produziert sie innovative Produkte und Systeme für eine moderne automobile Zukunft, in der individuelle Mobilität und Fahrfreude mit Fahrsicherheit, Umweltverantwortung und Wirtschaftlichkeit in Einklang stehen.
Die Division Chassis & Safety entwickelt und produziert elektronische und hydraulische Brems- und Fahrwerkregelsysteme, Sensoren, Fahrerassistenzsysteme, Airbagelektronik und -sensorik, Scheibenreinigungssysteme sowie elektronische Luftfedersysteme. Kernkompetenz ist die Integration aktiver und passiver Fahrsicherheit in ContiGuard. Die Division Powertrain integriert innovative und effiziente Systemlösungen rund um den Antriebsstrang. Das Produktportfolio reicht von Benzin- und Dieseleinspritzsystemen über Motor- und Getriebesteuerungen inklusive Sensoren und Aktuatoren sowie Kraftstofffördersysteme bis hin zu Komponenten und Systemen für Hybrid- und Elektroantriebe. In der Division Interior dreht sich alles um das Informationsmanagement. Zum Produktspektrum gehören Instrumente und Multifunktionsdisplays, Kontroll- und Steuergeräte, elektronische Fahrzeug- Zugangssysteme, Reifeninformationssysteme, Radios, Multimedia- und Navigationssysteme, Klimaanlagensteuerungen und -bedienungen, Telematiklösungen sowie Cockpits.