Navigationsgeräte zeigen Autofahrern den besten oder schnellsten Weg zum Ziel. Für den sichersten Weg zur Schule gibt es ab sofort auch eine Art "Navi": Den SchulwegPlaner. Eltern und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Schul- und Verkehrsbehörden können im Internet unter www.SchulwegPlaner.de ab sofort kostenlos den individuell sichersten Weg zur Schule ermitteln und festlegen. Continental AG und Landesverkehrswacht Niedersachsen haben diese einmalige Online-Plattform gemeinsam mit der Leibniz Universität Hannover und der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel entwickelt. Den bundesweiten Start bildet heute eine Auftaktveranstaltung unter dem Motto "Tierisch gut unterwegs mit www.SchulwegPlaner.de" im Erlebnis-Zoo Hannover.
Die Grundschulen in Deutschland erstellen seit Jahren für Schulanfänger einen Schulwegplan. Dieser besteht bisher oft aus einer eher unübersichtlichen Stadtplankopie, in die per Filzstift eine Route eingezeichnet wird. "Der internetbasierte SchulwegPlaner von Continental und Verkehrswacht ermöglicht ab sofort eine systematische Erfassung von Gehwegen, Fußgängerüberwegen, Ampeln oder auch Unfallschwerpunkten und eine entsprechend genaue Planung eines möglichst sicheren Schulwegs. Der fertige Plan lässt sich ganz einfach am PC ausdrucken", erläuterte Continental-Personalvorstand Heinz-Gerhard Wente das Grundkonzept.
Wie diese Internetplattform funktioniert, konnten Eltern, Schüler und Lehrer, aber auch Vertreter aus Politik und Wirtschaft live erleben - mit einem Nasenbär namens Diego und dem beliebten Ampelix-Maskottchen in den Hauptrollen. Per Großleinwand und Podiumsgespräch mit Fachleuten wurden unter Leitung von TV-Moderator Marcus Werner (Super-RTL-Sendung "WOW Die Entdeckerzone", Nick-Kampagne "Weltbeschützer") Fragen der mehr als 250 Gäste beantwortet. Außerdem wurden Geldpreise in Höhe von 10.000 Euro an drei Schulen für ihre Pilotarbeit beim Projekt SchulwegPlaner überreicht.
Dass Schulwegsicherheit nach wie vor ein lebenswichtiges Thema ist, belegen Statistiken. Laut Deutscher Verkehrswacht verunglückt alle 14 Minuten ein Kind im Straßenverkehr. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft "Mehr Sicherheit für Kinder e.V." ergab eine Befragung unter 1.200 Schulkindern, dass jedes vierte Kind in den Klassenstufen fünf bis zehn schon einmal an einem Verkehrsunfall beteiligt war. "Ein Schwerpunkt der Arbeit der Continental sind Innovationen und Produkte für Verkehrssicherheit. Da liegt die Verbindung zur Schulwegsicherheit ganz nahe: Unser aller Ziel muss es sein, dass Kinder unfallfrei zur Schule kommen", erklärte Wente die Motivation des Unternehmens für das Projekt.
Der neue SchulwegPlaner ist bereits erfolgreich als Pilotprojekt in Niedersachsen gestartet. Seit Herbst 2007 arbeiten mehr als 400 Schulen und rund 900 Internetnutzer mit der praktischen Internet-Plattform. Bisher entstanden bereits rund 45 veröffentlichte Schulwegpläne. Auf dieser Basis haben einige Gemeinden im Kontakt mit den Schulen bereits reagiert: Zum Beispiel organisiert die Samtgemeinde Spelle bei Osnabrück eine zusätzliche Beleuchtung an der Schule, wo bislang Eltern-Lotsen im Winter im Dunkeln standen und kaum oder gar nicht gesehen wurden. Zusätzlich wird an anderer Stelle ein neuer Lotsenstützpunkt mit einer weiteren Beleuchtung eingerichtet.
"Die Arbeit mit dem SchulwegPlaner hat bei uns wirklich Fortschritte bezüglich der Schulweg-sicherheit gebracht", freut sich beispielsweise Elisabeth Metzkowitz, Schulleiterin der St.-Vitus-Grundschule Venhaus in Spelle-Venhaus (Emsland). Die Pilotarbeit mit dem SchulwegPlaner hat sich für die Schule auch an anderer Stelle ausgezahlt: Bei einem Gewinnspiel der Continental AG und der Landesverkehrswacht Niedersachsen für alle beteiligten Schulen in Niedersachsen gewann die St.-Vitus-Grundschule mit ihrem Schulwegplan 1/Erdbergstraße 5.000 Euro. Weitere Preise gingen an die Grundschule Petermoor in Bassum (3.000 Euro) und die Bürgermeister-von-Soosten-Schule in Schiffdorf (2.000 Euro) für ihre Schulwegpläne.
"Für die Verkehrswachten ist das Thema "Sicherer Schulweg" ein Dauerthema, das alle Jahre wiederkehrt, aber nie an Aktualität und Wichtigkeit verliert: Es wachsen immer neue Schüler- und Elterngenerationen heran. Die Kampagne der Continental AG unter dem Motto "Wir belohnen Ihre Sicherheit" hat mit dem hier heute vorgestellten SchulwegPlaner einen wichtigen und großartigen Beitrag für mehr Sicherheit auf Schulwegen bundesweit geleistet", sagte Dr. Wolfgang Schultze, Vorstandsvorsitzender der Landesverkehrswacht Niedersachsen e.V. "Mit dem SchulwegPlaner können wir den Verkehrswachten ein hervorragendes Instrument für ihre Arbeit vor Ort anbieten."
"Für uns war und ist es eine große Herausforderung, ein möglichst einfach zu bedienendes Programm zu entwickeln, das sich gleichzeitig moderner Internettechnologien bedient. Basis ist außerdem der Grundgedanke des Web 2.0 - es sind die Nutzer, die die Schulwegpläne erstellen. Das Portal SchulwegPlaner will dabei vor allem unterstützen, moderieren und steuern", erklärte Dipl.-Ing. Ralph Anthes von der Ingenieurgesellschaft für Verkehrs- und Eisenbahnwesen mbH als Projektleiter auf Seiten der Auftragnehmer.
Und so funktioniert es: Einfach unter www.SchulwegPlaner.de die Postleitzahl und/oder den Ort angeben und schauen, ob es schon einen Schulwegplan für die gewünschte Schule gibt. Falls nicht, so ist jeder Besucher eingeladen, selbst aktiv zu werden und für die gewünschte Schule einen Plan zu erstellen. Dafür muss sich der Nutzer auf dem Internetportal des SchulwegPlaners registrieren und hat dann die Möglichkeit, ein Programm zur interaktiven Erstellung eines Schulwegplans zu nutzen. Schritt für Schritt kann der Plan jederzeit am eigenen Rechner ergänzt und verändert werden. Je nach Wohnort des Schülers ist es möglich, Strecken individuell einzuarbeiten, zu speichern oder auszudrucken. Jeder für die allgemeine Nutzung (Publizierung im öffentlichen Bereich des SchulwegPlaners) zur Verfügung gestellte Schulwegplan muss aber vor Veröffentlichung von den entsprechenden Schulen überprüft und freigegeben werden. Die Schulen sind dabei gehalten, alle Pläne auch von den Behörden - insbesondere der Polizei - prüfen zu lassen. Erst dann ist sie für alle Nutzer per Internet abrufbar und druckfähig.