- Bisher zu starke Fokussierung auf Gebäude an sich; Innerstädtische Standorte gewinnen an Bedeutung
- 80 Prozent der befragten Unternehmen haben Nachhaltigkeitsüberlegungen bereits in Neubauprojekte einbezogen; Versicherungen berücksichtigen Nachhaltigkeit bei Prämienberechnung
Die Immobilienwirtschaft kommt einer Untersuchung von CoreNet Global (CNG), der weltweit führenden Vereinigung von Corporate Real Estate Managern, zufolge, an den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht mehr vorbei.
Neben dem Druck durch Wettbewerbsnachteile und der Erwartungshaltung durch Mitarbeiter und Aktionäre, wird auch der, durch die Politik gesetzte regulative Rahmen im Bereich dieser Themen, in den kommenden Quartalen deutlich enger.
In einer von CoreNet Global initiierten Untersuchung haben 44 Prozent der befragten Unternehmen angegeben, dass das Thema Nachhaltigkeit bereits jetzt ein bestimmendes Thema sei. 35 Prozent gehen davon aus, dass dies in den kommenden zwei Jahren so sein wird, 11 Prozent der Befragten rechnen in den kommenden drei Jahren damit.
In diesem Zusammenhang müsse die Reichweite dieses Themas deutlich ausgeweitet werden. Bisher finde eine viel zu starke Fokussierung auf das Gebäude an sich statt. Dabei müsse laut CNG-Untersuchung neben den Themen Energieeffizienz und Flächenverbrauch, insbesondere der Standortentscheidung an sich eine größere Bedeutung beigemessen werden. So haben beispielsweise Boeing, United Airlines und Amazon den Zugang zu öffentlichen Verkehrmitteln zu einer zentralen Fragen bei der Auswahl neuer Büroflächen gemacht. Diese Tendenz dürfte sich auch vor dem Hintergrund steigender Benzinpreise weiter an Einfluss gewinnen. Hiervon werden besonders innerstädtische und an das öffentliche Verkehrnetz angeschlossene Büro- und Gewerbestandorte profitieren.
Weiterer Druck wird von jetzigen Mitarbeitern, potenziellen Mitarbeitern und der Versicherungswirtschaft ausgehen. 92 Prozent der Universitätsabsolventen gaben in einer Untersuchung der Firma Monstertrak an, den Umgang mit dem Thema Nachhaltigkeit in ihre Entscheidung über einen Arbeitgeber mit einzubeziehen. Darüber hinaus haben Versicherungskonzerne begonnen den "ecological footprint" eines Unternehmens bei der Prämienberechnung zu berücksichtigen. "Dies wird dem Thema einen weiteren Bedeutungsgewinn geben", so Charles Lockwood, Nachhaltigkeitsberater für die Immobilienwirtschaft: "Aufgrund dieser Vorgehensweise, erhalten wir einen meßbaren Preis für Nichthandeln".
CoreNet Global veranstaltet zum ersten Mal in Deutschland einen weltweiten Summit zum Thema "Productivity Puzzle - Redefining the Work Environment". Dieser wird vom 21. bis 23. September 2008 in Berlin stattfinden. Weitere Informationen unter www.corenetglobal.org/berlin.