„Man muss sich den genetischen Code des SARS-CoV-02-Virus wie ein Buch mit 30.000 Buchstaben vorstellen. Ganz einfach gesagt, schauen wir, ob Buchstaben abweichen. Wenn ja, haben wir eine Mutation entdeckt“, so Peltroche.
Insgesamt 529.000 Euro hat das Land Brandenburg für das Referenzlabor zur Genomsequenzierung zur Verfügung gestellt. Insgesamt drei Räume stehen jetzt am CTK für die PCR-Diagnostik – und damit auch für die Diagnostik der Mutationen - zur Verfügung. Unter anderem ist jetzt ein leistungsfähigeres Sequenzierungsgerät im Einsatz, dass mehr Genome auf einmal erkennt. Auch die für die Sequenzierung notwendigen Reagenzien sind angeschafft worden.
„Die Genomsequenzierung ist für uns alle auch eine Überlebensstrategie in der Pandemie. Wir wollen damit die dritte Welle, die durch die Mutanten ausgelöst werden könnte, frühzeitig erkennen und verhindern bzw. eindämmen. Denn nur durch die umfangreiche Genomsequenzierung, verbunden mit der Analyse verschiedener weiterer Daten, können zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden“, hofft PD Dr. med. Peltroche. Die Genomsequenzierung findet in enger Kooperation mit der TH Wildau und dem Biomes-Labor statt. Für den Austausch der sehr umfassenden Bioinformatikdaten musste u.a. auch in virtuelle Datenspeicher investiert werden.
Zudem fließt ein Teil der Fördergelder für die Genomsequenzierung auch in neues Personal– Dr. Marie Friedrich wird ab März das Team der Mikrobiologie am Cottbuser CTK verstärken. Die 35-Jährige hat in Potsdam und Berlin Biowissenschaften und Toxikologie studiert und anschließend an der Charité geforscht und promoviert. „Ich finde das Corona-Thema extrem spannend. Es reizt mich ganz besonders, in der Forschung und Diagnostik an aktuellen Themen zu arbeiten – und was könnte aktueller sein als Corona?“, so die gebürtige Cottbuserin, die jetzt mit ihrer Familie nach Jahren in Potsdam, Berlin und Bayern in die Heimat zurückgekehrt ist.
„Ich freue mich auf den Forschergeist, der im Referenzlabor gelebt werden wird. Es ist ein hoch interessanter Arbeitsort, der eine Mischung aus Corona-Routinediagnostik und der Forschungsarbeit an den Mutationen bietet. Insofern ist das CTK ein absoluter Glücksfall für mich. Ich bin auch auf die Entwicklung zum Universitätsklinikum gespannt und die Möglichkeiten, die sich dann in der Cottbuser Mikrobiologie bieten“, freut sich Marie Friedrich auf ihren Start am CTK.