Zukünftig werden hier beispielsweise hochkomplexe Eingriffe bei Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern oder lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen durchgeführt. Dafür stehen zwei Hochleistungs-Angiografie-Anlagen in komplett ausgestatteten OP-Sälen zur Verfügung.
Während mit Hilfe von Kontrastmitteln Herz und Gefäße sichtbar gemacht werden, können zeitgleich spezialisierte Ärzte verschiedener Fachrichtungen Eingriffe am Herz durchführen, Stents in die Hauptschlagader einsetzen oder Schlaganfälle behandeln. Auch Tumortherapien, bei denen kleine Partikel oder Chemotherapeutika direkt in das befallene Organ über Gefäße eingebracht werden, sind dann in größerem Umfang möglich.
Die Vorteile für die Patienten liegen dabei im Einsatz minimalinvasiver Operationstechniken – große und belastende Operationen sowie lange Krankenhausaufenthalte können vermieden werden und die Wundheilung verläuft rascher.
„Ein weiterer Vorteil ist, dass wir durch moderne Bildgebungsverfahren unsere Katheter-Eingriffe noch präziser vornehmen können“, so Dr. med. Dirk Große Meininghaus, Chefarzt der Rhythmologie der kardiologischen Klinik am CTK. Zudem werden durch strahlungsarme Technik zwei Röntgenebenen generiert, die einen dreidimensionalen Eindruck der Gefäße erzeugen. So ist die Behandlung auch schonender für den Patienten.
„Der Hybrid-OP ist ein Meilenstein für die kardiologische, radiologische und gefäßchirurgische Versorgung in Brandenburg. Das Carl-Thiem-Klinikum wird eines der wenigen Häuser sein, dass diese Kapazitäten vorhält“, so Dr. med. Götz Brodermann, Geschäftsführer des CTK.
Mit der Planung des modernen OPs wurde im November 2016 begonnen, Baubeginn war im März 2020. Der Bau ist im Zeitplan, auch durch die Corona-Pandemie kam es zu keinen Verzögerungen. Auch die Kosten von knapp 10 Millionen Euro liegen im geplanten Budget.