Der studierte Chemiker promovierte in Berlin im Bereich der theoretischen Physik und forschte dann vier Jahre lang in den USA. Sein Spezialgebiet während seiner 12-jährigen Lehr- und Forschungstätigkeit in Schottland waren Computersimulationen molekularer Selbstorganisationseffekte, um die Eigenschaften von Multifunktions-Materialien zum Beispiel für flexible Displays zu verbessern.
Mit Aufkommen der Brexit-Diskussion zog es den 50-Jährigen und seine Familie wieder zurück in die Heimat nach Brandenburg. Seit 2017 ist der Naturwissenschaftler im Labor des Carl-Thiem-Klinikums tätig. Prof. Dr. Henry Bock ist hier vor allem für den Bereich Durchflusszytometrie verantwortlich. Durch Untersuchungen von Zellen in Körperflüssigkeiten wie Blut oder Knochenmark können so Krebserkrankungen identifiziert und klassifiziert werden. Aus den Ergebnissen kann unter anderem abgeleitet werden, welche Therapie von den Ärzten angewendet werden sollte.
„Ich schätze am CTK vor allem die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Labor und den einzelnen Kliniken“, so Prof. Dr. Henry Bock. „Die kurzen Wege ermöglichen uns eine schnelle Diagnostik. Gerade bei schweren Erkrankungen wie Leukämie haben wir oft schon am selben Tag die Laborergebnisse. Davon profitieren unsere Patienten, da sofort mit der Therapie begonnen werden kann.“
Die Laboratoriumsmedizin am CTK ist sehr breit aufgestellt. Ein Team aus Ärzten, Chemikern, Biologen, Biochemikern und technischen Laborassistenten untersucht und analysiert täglich im Durchschnitt etwa 3000 Proben – von der Basisdiagnostik bis hin zu hochspezialisierter Tumor- und Gendiagnostik. Zudem ist das CTK für ganz Brandenburg Anbieter für Alkohol- und Drogenanalytik.
„Wir freuen uns, mit Prof. Dr. Henry Bock einen in Wissenschaft und Lehre ausgewiesenen Experten in unserem Laborteam zu haben“, so Privatdozent Dr. med. Karl H. Reuner, Chefarzt für Laboratoriumsmedizin am CTK. „Unser Team aus Naturwissenschaftlern und Ärzten ist auf dem Weg zur Universitätsmedizin schon jetzt gut aufgestellt.“