„Ob der Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels nun 1,5 oder 2o Celsius beträgt, wird niemand in einer durch Sonne aufgeheizten Dachwohnung unmittelbar beurteilen können – es ist einfach nur zu heiß, wenn die Dämmung nicht optimal ist“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Eva Meisel vom Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg in Karlsruhe.
Eine gute Wärmedämmung schützt also nicht nur im Winter vor unnötig hohen Heizkosten. Auch im Sommer leistet die fachgerecht ausgeführte Wärmedämmung einen wichtigen Beitrag zum Erhalt eines guten Wohnklimas.
Erfreulicher „Nebeneffekt“ für die Umwelt ist, dass im Sommer auf stromfressenden Einsatz von Klimageräten verzichtet werden kann. Und im Winter bedeutet ein reduzierter Einsatz von Heizenergie weniger CO2-Ausstoß. „Das wiederum ist ein wesentlicher Beitrag zur Verlangsamung der Klimaerwärmung“, so Meisel.
Welche hohen Anforderungen gute Wärmedämmungen erfüllen müssen – und nur erfüllen können, wenn sie von Fachleuten verarbeitet werden – erläutert sie an zwei einfachen Beispielen:
„Im Sommer beträgt die Oberflächentemperatur auf dem Dach durchaus mal 70o Celsius. Die Wärmedämmung soll aber dennoch eine akzeptable Innenraumtemperatur von deutlich unter 30o ermöglichen. Im Winter soll mit einem vertretbaren Heizenergieaufwand und geringstmöglichem CO2-Ausstoß eine behagliche Raumtemperatur von 20-22o gehalten werden, auch wenn es draußen bis zu -20o kalt ist“.
Nach Eva Meisels Erfahrungen sind die beiden „Kardinalfehler“ bei der Wärmedämmung durch Heimwerker oder unqualifizierte Handwerker eine falsch berechnete Dämmstärke und die nicht fachgerechte Verarbeitung der Dämmstoffe und Dampfsperren. „Die sogenannte Tauwasserbildung entsteht immer in den Bereichen mit der größten Temperaturdifferenz. Und das ist der Bereich zwischen Dachoberfläche und Innenwand bzw. Decke“.
Diese Tauwasserbildung kann zu einer gesundheitsgefährdenden Schimmelbildung führen. Die Folge wäre eine Totalsanierung des Dachbereichs.
„Übrigens gehört zu den effektivsten natürlichen Dämm-Maßnahmen eine Dachbegrünung“, so der Tipp der Dach-Expertin. Hierzu sollte die entsprechende Eignung der Dachkonstruktion allerdings vorab von einem Statiker geprüft werden.
„All das zeigt, dass der Dachdecker wesentliche Beiträge zum Klimaschutz leistet“, betont Meisel mit einem Augenzwinkern als Hinweis auf die Zukunftschancen ihres Gewerks.
Die Adressen der qualifizierten „Klimaschutz-Handwerker“ gibt es bei den regionalen Dachdecker-Innungen und im Internet: www.dachdecker-bw.de