Gewerken des baden-württembergischen Bau- und Ausbaugewerbes analysiert. Dazu gehört auch das Dachdeckerhandwerk.
„Die Ergebnisse des Digitalisierungsbarometers zeigen deutlich, dass auch die Betriebsinhaber des Dachdeckerhandwerks mehrheitlich positiv gegenüber der Digitalisierung eingestellt sind“, erklärt Karl-Heinz Krawczyk, Landesinnungsmeister des Dachdeckerinnungsverband Baden-Württemberg. „Ersichtlich ist jedoch auch, dass mit Zunahme der Betriebsgröße die Bereitschaft steigt, zukünftig noch stärker in digitale Maßnahmen im Betrieb zu investieren. Dies bedeutet, dass gerade für die Kleinst- und Kleinbetriebe unter uns noch passgenauere Angebote geschaffen werden müssen - von der Politik, aber auch von uns als Berufsorganisation“.
Digital im Kundenkontakt
Gerade bei Kundenansprache und Online-Auftritt ist erkennbar, dass das Dachdeckerhandwerk im internen Branchenvergleich bereits vorne mit dabei ist. So verfügen bereits heute rund 85 Prozent der befragten Betriebe über einen aussagekräftigen Webauftritt inklusive Fotos und Videos realisierter Projekte. Ebenso positiv ist zu bewerten, dass 81 Prozent der Betriebe ihre Angebote digital erstellen und 54 Prozent bereits 2D-Aufmaßsysteme auf ihren Baustellen einsetzen. Eher klassisch sind die Dachdecker hingegen beim Kundenbeziehungsmanagement (CRM-System: 16 %) und der aktiven Nutzung von Online-Bewertungen (32 %) unterwegs. Auf Messaging-Dienste zur Kundenkommunikation setzen immerhin 48 Prozent der befragten Betriebe schon heute.
Umgang mit neuen Technologien und Verfahren fördern
Krawczyk dazu: „Auch im Dachdeckerhandwerk wird in Zukunft der Einfluss von neuen Technologien und Verfahren, wie Sensorik, Künstliche Intelligenz, Datenbrillen oder auch Drohnen noch stärker zunehmen, auch, wenn es für den ein oder anderen heute noch sehr schwer vorstellbar ist“. Zugleich würden durchgängig digitale Prozesse zwischen Betrieb, Kunden und Lieferanten, sowie die Nutzung digitaler Tools zur Projektplanung, Baudokumentation oder Arbeitsorganisation auch im Dachdeckerhandwerk immer mehr zum Standard heranreifen.
Landesinnungsverband als Schlüsselpartner im digitalen Wandel
Genau hier setzt der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks B-W an und schafft künftig weitreichende Angebote, die seine Mitgliedsbetriebe noch fitter im Umgang mit neuen Technologien, Software-Lösungen und neuen Trends machen sollen. Mittelfristig ist gar der Aufbau einer digitalen Fort- und Weiterbildungsplattform für die Dachdecker im Ländle geplant. Über diese sollen sich die Betriebsinhaber und Beschäftigten zu einer Vielzahl unterschiedlicher Themen und Fachbereiche Informationen einholen und so einen Wissensvorsprung verschaffen können – von fachtechnischen über betriebswirtschaftliche bis hin zu digitalisierungsbezogenen Unterlagen soll hier alles zu finden sein.
Fazit von Karl-Heinz Krawczyk: „Die Reputation von uns Dachdeckern ist und bleibt für unsere Endkunden auch in der digitalen Welt von enormer Bedeutung. Was heute die Mundpropaganda ist, muss sich künftig verstärkt in Online-Bewertungen und Kundenrezessionen widerspiegeln. Wenn wir dies zugleich mit digitalen Lösungen zur schnelleren und kundenfreundlicheren Auftragsabwicklung kombinieren (z. B. Online-Terminvergabe, digitale Angebotskalkulation, cloudbasierte Bauakte oder neue Technologien wie Drohnen und Sensortechnik), werden wir auch langfristig gesehen wettbewerbsfähig bleiben können“.
Link zur Kurzfassung der Studie:
https://www.handwerk-bw.de/fileadmin/media/thema-technologie/digibarometer-abschlussbericht-kurzfassung.pdf
Herausgeber der Studie sind das Start-up wirsindhandwerk und der Baden-Württembergische Handwerkstag.