Die Zahl der Mitglieder der Genossenschaft für Steuerberater, Rechtsanwälte und Wirtschaftsprüfer stieg zum Jahresende 2009 auf 39.625 (Vj. 39.293). Zum gleichen Zeitpunkt waren 5.738 (Vj. 5.564) Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei DATEV beschäftigt. Für 2010 sind rund 260 Neueinstellungen geplant. DATEV ist laut aktuellem Lünendonk-Ranking das viertgrößte Softwarehaus in Deutschland.
Das operative Ergebnis der Genossenschaft erhöhte sich von 42,32 Mio. Euro im Vorjahr auf 43,54 Mio. Euro in 2009. Davon fließen rund 38,6 Mio. Euro, also 6,2 Prozent (Vj. 6,7 Prozent) des rückvergütungsfähigen Umsatzes, als genossenschaftliche Rückvergütung an die Mitglieder zurück. Das positive Ergebnis trotz der hohen Aufwendungen für die Entwicklung der neuen Software-Generation DATEV pro basiert auf gestiegenen Absatz- und Umsatzzuwächsen in allen Produktgruppen. Außerdem konnten sich auch in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld Mitglieder und Kunden sehr erfolgreich am Markt positionieren. Deshalb bildete das sehr stabile Kerngeschäft weiterhin die tragende Säule der Geschäftstätigkeit.
Leichtes Umsatzplus auch für 2010 erwartet
Auch für das laufende Jahr erwartet Kempf ein Umsatzplus und ein befriedigendes Ergebnis. "Mehrumsätze vor allem bei den Produktgruppen Personalwirtschaft, Rechnungswesen und Organisationssoftware haben uns bereits dazu veranlasst, unsere Umsatzprognose für 2010 etwas anzuheben und auf 696 Mio. Euro zu erhöhen. Allerdings wird das Vorjahresergebnis durch unser hohes Engagement in unsere neue Software-Linie nicht wieder erreicht werden können." Im ersten Halbjahr 2010 wurden 353,2 Mio. Euro umgesetzt. Die Mitgliederzahl beträgt 39.577 und das Personal wuchs auf 5.791 Mitarbeiter.
Das Jahr 2010 steht ganz im Zeichen der Markteinführung der ersten Programme der neuen Software-Generation DATEV pro. Hierfür wurden nicht nur die Kapazitäten in der Entwicklung, sondern auch im Service und Außendienst deutlich ausgebaut. "DATEV ist gut vorbereitet. Wir unternehmen alle Anstrengungen, um die Kanzleien wirksam zu unterstützen", sagte Kempf in Nürnberg. Die Genossenschaft habe alles getan, um den Umstieg auf DATEV pro für Kanzleien und Mandanten möglichst einfach zu machen. Die positive Resonanz bei den Kanzleien, die schon umgestiegen sind, bestätige dies. "Das war so nicht unbedingt zu erwarten, denn jede Softwareumstellung bringt zusätzliche Belastungen für die Anwender", sagte Kempf.
Digitalisierung erfordert neue Rechenzentrumskapazitäten
Neben DATEV pro beschäftigt sich die DATEV insbesondere mit dem Thema Digitalisierung der Arbeitswelt bzw. eGovernment. Hier stehen die steuerberatenden Berufe und deren mittelständischen Mandanten vor Herausforderungen, die sie aber zum eigenen Vorteil nutzen können. DATEV bietet hierzu zahlreiche Lösungen an, die auch die Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und Mandant unterstützen, zum Beispiel zur eRechnung und zur Datenübermittlung an Banken, Behörden und Institutionen. Auch in diesem Bereich tätigt DATEV weitere Investitionen. Kempf kündigte an, dass DATEV die Kapazitäten des Dienstleistungsrechenzentrums erweitern und deshalb eigens ein Gebäude anmieten wird. Die intensive Nutzung des DATEV-Rechenzentrums als Datendrehscheibe und für Sicherheits- und Outsourcingleistungen sowie für internetbasierte Software-Angebote erfordert ausreichend Kapazitäten auch in der Zukunft.
Zudem beschäftigt sich DATEV mit Anwenderszenarien für den neuen (elektronischen) Personalausweis, der vom Herbst an von den Einwohnermeldeämtern ausgegeben werden soll. "Hier arbeiten wir an einer Lösung zur elektronischen Übermittlung der Lohn- und Gehaltsabrechnungen im Zusammenspiel mit der einfachen und sicheren Online-Identifizierung über diesen Ausweis", berichtete Kempf. Er habe hohe Erwartungen, dass sich mit diesem Dokument im Format einer Scheckkarte die Sicherheit bei geschäftlichen Transaktionen über das Internet deutlich erhöhen lässt.