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Fragen, die auf das ökologische Gewissen zielen

In München auf der BAU im Dialog mit Dipl.-Holzbauing. Guido Kuphal, Geschäftsführer des ökologisch orientierten WDVS-Entwicklers und mittelständischen Bauzulieferers INTHERMO aus Ober-Ramstadt/Hessen

(lifePR) (München, )
? Redaktion: Herr Kuphal, seit 2006 leiten Sie die INTHERMO GmbH, die als WDVS-Zulieferer für den Holzbau in Deutschland und Europa schon lange eine Spitzenstellung einnimmt. Mittlerweile im zwölften Jahr macht sich das INTHERMO-Team für das Dämmen von Gebäuden mit natürlichen Holzfaserdämmstoffen stark. Betrachtet man die Positionierung des Unternehmens über die Jahre, wird deutlich, dass Holzfaserdämmstoffe und Holzfaser-WDVS aus Ober-Ramstadt einen Beitrag zum Energiesparen sowie zur Steigerung der Wohnbehaglichkeit leisten. Glauben Sie, dass mit Holzfaserdämmstoffen und Holzfaser-Wärmedämmverbundsystemen zum Teil auch dazu beigetragen werden kann, den Klimawandel und die Erderwärmung aufzuhalten?

! Guido Kuphal: Ja! In den letzten elf Jahren hat INTHERMO Holzfaser-Wärmedämmverbundsysteme für weit mehr als 30.000 Gebäude an das qualifizierte Bauhandwerk geliefert. Das Volumen entspricht etwa 4.500.000 m² Holzfaserdämmplatten bzw. 300.000 m³ Holzfaserdämmung. Wenn Sie bedenken, dass Holz und Holzfaserdämmstoffe wie kein anderes Bau- und Dämmmaterial das Treibhausgas CO2 binden, das den Klimawandel und die Erderwärmung forciert, können Sie sich vorstellen, dass INTHERMO einen Teil dazu beiträgt, die Atmosphäre zu entlasten.

? Red.: Wie viel Kohlendioxid ist in den 300.000 m³ Holzfaserdämmung genau gebunden? Und für welchen Zeitraum?

! GK: Pro Quadratmeter Holzfaser-WDVS werden unter Berücksichtigung des kompletten Lebenszyklus inklusive Herstellung und Entsorgung ca. 6 kg Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen. Holzfaser ist das einzige Massen-Dämmmaterial, das eine positive CO2-Bilanz aufzuweisen hat. Das bedeutet, durch die mit INTHERMO Holzfaserprodukten gedämmten 30.000 Häuser wurden über den gesamten Lebenszyklus hinweg schon 27.000 Tonnen CO2 der Atmosphäre entzogen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Holzfaserplatten in Wärmedämmverbundsystemen laut wissenschaftlichen Berechnungen des Wilhelm-Klauditz-Instituts für Holzforschung in Braunschweig mindestens 50 Jahre klimaregulierend funktionieren. Zugegeben: Gegenüber den 800 Millionen Tonnen CO2, die Deutschland im Jahr 2010 insgesamt ausgestoßen hat, ist das ein Tropfen auf den heißen Stein; aber es ist ein Anfang!

? Red.: Was müsste Ihrer Meinung nach geschehen, um messbare, für jedermann plausible klimaregulierende Effekte zu erzielen?

! GK: Wenn sich jeder Unternehmer und jeder Bauhandwerker ebenso wie jeder Bauherr seine individuelle Verantwortung für das Klima bewusst machen würde und konsequenterweise sein Haus besser heute als morgen mit CO2-puffernden Dämmstoffen aus Holzfasern ausstatten ließe, wären wir auf dem Weg zum globalen Klimaschutz ein Stück weiter. Zusätzlich muss natürlich die Wärmetechnik eingesetzt werden, die sich regenerativer Energien bedient.

? Red.: Sie wollen, dass gegen den Klimawandel endlich wirksam vorgegangen wird, um die Lebensgrundlagen global zu erhalten. Was aber lässt sich Ihrer Meinung nach überhaupt noch tun? Auf ein globales Umdenken auf politischer Ebene und durchgreifende transnationale Effekte brauchen wir ja wohl nicht mehr zu hoffen…

! GK: Ich teile Ihre Auffassung, dass wir auf bahnbrechende Resultate von Klimakonferenzen und ähnlichen Gesellschaftsspielen nicht mehr warten können. Ich habe allerdings auch nie damit gerechnet, dass auf transnationaler Ebene wirksam gegen den Klimawandel vorgegangen wird. Umso stärker wünsche ich mir, dass jeder Einzelne seine persönlichen Möglichkeiten erkennt und für sich und seine nächsten Mitmenschen Maßnahmen ergreift, die dem Klimawandel tatsächlich Einhalt gebieten können. Es muss endlich Schluss damit sein, anderen die Verantwortung für die Entwicklung unserer Lebensgrundlagen zuzuschieben. Jeder ist gefragt. Individuell. Ganz konkret. Jetzt. Hier. Heute. Morgen.

? Red.: Ein Plädoyer für Holzfaserdämmstoffe und Holzfaser-WDVS?

! GK: Natürlich! Wir müssen uns dem Klimawandel stellen, müssen im Gebäudebereich durch flächendeckende Dämmmaßnahmen den Energiebedarf ebenso wie den Energieverbrauch drastisch reduzieren, müssen viel mehr regenerative Energiequellen nutzen und die Wälder unablässig aufforsten, damit die Holzvorräte nicht zur Neige gehen. In Deutschland verfügen wir über eine vorbildliche Forstwirtschaft, die uns einen immensen Holzvorrat beschert, weil das Nachhaltigkeitsprinzip großgeschrieben wird. Mit dem Baustoff Holz und Dämmmaterialien aus Holzfasern lässt sich eine ökologisch motivierte Baukultur etablieren, die dem Klimawandel Rechnung trägt. Nachhaltigkeit darf dabei nicht zum Modewort verkommen, sondern muss zu einer Maxime unseres Handelns werden, weil sie lebenswerte Existenzbedingungen bewahren hilft.

? Red.: Wie setzen Sie, wie setzt INTHERMO diese Maxime um?

! GK: Durch schonungslose Offenheit und pragmatisches Handeln: Wir haben zur Kenntnis genommen, dass der Klimawandel zunehmend wärmere und feuchtere Winter, heißere und trockenere Sommer, mehr extreme Starkniederschläge vor allem im Winter und Frühjahr sowie eine Häufung von Sturmereignissen mit sich bringt. Auf diese veränderte Großwetterlage muss sich auch die Bauwirtschaft einstellen durch Verwendung darauf abgestimmter Materialien zur Wärme- und Kältedämmung, Einsatz massiver Bauteile bzw. Speichermassen, Einplanung von Verschattungs- und sommerlichen Wärmeschutzelementen, Reduzierung innerer Wärmequellen in Gebäuden, wohlüberlegten Umgang mit großen Glasflächen, Einbau kontrollierter Lüftungssysteme für Kalt- und Wärmeluftzufuhr je nach Bedarf etc. Mit einem Wort: Robuste Konstruktionen sind gefragt, die in ihrer Spezifik dem Klimawandel Rechnung tragen. Ein Plädoyer also für energie- und umweltbewusstes Bauen im Kontext weiterzudenkender Gesamtmaßnahmen.

? Red.: Sie passen INTHERMO Wärmedämmverbundsysteme also dem Klimawandel und den baulichen Erfordernissen an – wie hat man sich das vorzustellen?

! GK: Leistungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit des Baumaterials dürfen kein Zufall sein, sondern müssen immer exakt zu den bauphysikalischen Erfordernissen am Standort des zu dämmenden Gebäudes passen. Wenn unsere WDVS dem Klimawandel Rechnung tragen sollen, müssen wir folglich einige Detailabstimmungen vornehmen, um die gefragten Eigenschaften sicherzustellen.

? Red.: Womit wir vermutlich bei den Neuerungen sind, die Sie der Fachöffentlichkeit auf der BAU 2013 vorstellen werden?

! GK: Exakt! Wir haben Holzbauten analysiert und uns gefragt, wie sich welche Änderung der klimatischen Rahmenbedingungen auf das Funktionieren unserer Holzfaser-WDVS auswirken könnte. Aus den Erkenntnissen haben wir konkrete Schlüsse gezogen und geeignete Maßnahmen zu Optimierung der Feuchteresistenz abgeleitet. Dazu gehört ab sofort die Ausstattung des INTHERMO WDVS im Randbereich von Durchdringungen wie Fenstern, Türen, Ab- und Zuluftrohren etc. mit entsprechenden Detaillösungen, um Feuchtigkeit von der Holzfaserdämmung sicher fernzuhalten. Ferner halten wir alle INTHERMO Verarbeiter an, Sockelschienen mit einem XPS-Dämmstreifen auszulegen und Holzfaserdämmplatten „on top“ zu montieren. Der INTHERMO Detailkatalog wurde entsprechend überarbeitet und kann bei INTHERMO angefordert werden. Die handwerklich korrekte Umsetzung der neuen Detailvorgaben ist Bestandteil aller Verarbeiterschulungen, die INTHERMO Zimmerern, Malern, Stuckateuren und anderen Bauhandwerkern anbietet. Das Angebot dieser Schulungen haben 2012 schon sehr viele Betriebe angenommen. Auch den bereits zertifizierten Betrieben und ihren Mitarbeitern möchte ich die Teilnahme an einer entsprechenden INTHERMO-Schulung als „Know-how-Update“ und probate Möglichkeit, dem Klimawandel zu begegnen, ausdrücklich empfehlen.

! Red.: Herr Kuphal, herzlichen Dank für dieses Gespräch!

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Die INTHERMO GmbH wurde 2001 in Nordrhein-Westfalen als nicht-börsennotierte AG gegründet. 2006 verlegte der expandierende WDVS-Anbieter seinen Firmensitz an den heutigen Standort im südhessischen Ober-Ramstadt, um auf die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten der Muttergesellschaft Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn Stiftung & Co. KG (DAW) unmittelbar zurückgreifen zu können. Seither gehört der mittelständische Bauzulieferer als 100%-ige Tochtergesellschaft zur DAW-Firmengruppe, die hochwertige Farben, Putze, Dämm- und Bautenschutzprodukte entwickelt, herstellt und unter den Markennamen Caparol, Alligator, Alpina, Alsecco, Disbon, INTHERMO, Krautol und vielen mehr mit beachtlichem Erfolg vertreibt. Im November 2011 feierte INTHERMO als Anbieter natürlicher Fassadendämmsysteme auf Holzfaserbasis 10-jähriges Bestehen. Geschäftsführer der INTHERMO GmbH ist Dipl.-Holzbauing. Guido Kuphal, geschäftsansässig Roßdörfer Str. 50, 64372 Ober-Ramstadt/Hessen.

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