Dabei ist, so Dr. Christoph Vauth (Leiter hkk-Versorgungsmanagement) dringend etwas zu tun: "Es geht nicht nur um die Anzahl der Medikamente. Vielmehr muss für Arzt und Patient Transparenz über die Vielzahl der unterschiedlichen Medikamente geschaffen werden, damit unerwünschte Wechselwirkungen vermieden werden können. Der neue Medikationsplan, den Patienten von ihren Ärzten erhalten können, ist aber nur ein erster wichtiger Meilenstein."
Neben dem fehlenden Problembewusstsein der Patienten scheitern die bisherigen Maßnahmen immer an einem Punkt. Sobald der Patient die Arzneimittel über verschiedene Apotheken oder Kanäle erhält bzw. selbst kauft. Erschreckende 72 Prozent der Patienten glauben zudem, dass alle ihre Ärzte einen genauen Überblick darüber haben, welche Medikamente die anderen Ärzte verschrieben haben, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der hkk. Dies ist jedoch normalerweise genau nicht der Fall.
Höchste Zeit für Verbesserungen – digital und gemeinsam mit den Fachleuten in der Apotheke und ohne Investitionskosten. In den an der Gesundheitsterminal-Infrastruktur teilnehmenden Apotheken können nun die Patienten, und nur diese wissen welche Medikamente sie alle besitzen, in der Apotheke Ihres Vertrauens oder derjenigen, in welchem das Rezept gerade eingelöst wurde, einen schnellen Wechselwirkungscheck veranlassen. Dies wurde auf der Expoharm in Düsseldorf erstmals vorgestellt.
Zusätzlich oder alternativ zum eingelesenen Medikationsplan werden einfach weitere Produkte durch Auflegen mit zur Prüfung herangezogen. Nur bei Wechselwirkungswarnung erhält das Apothekenpersonal den dezenten Hinweis das Beratungsgespräch mit dem (Neu)-Kunden zu führen.
Für mehr Sicherheit auf beiden Seiten wird das Beratungsergebnis ebenso wie die diesem Gespräch zugrunde liegenden Arzneien dokumentiert. So wird Leben retten und moderner Service eins. Die Gesundheitskarte öffnet dabei die Anwendung und wird langfristig die hochsichere Interaktion mit dem Patientenfach oder der Gesundheitsakte ermöglichen.