Die Bilanz spricht für sich: 79,4 Millionen Tonnen Verpackungsabfälle hat die DSD seit der Unternehmensgründung vor 17 Jahren eingesammelt, das entspricht dem Gewicht von 63,5 Millionen modernen Kompaktklasse-Pkw. Davon wurden 68 Millionen Tonnen verwertet, darunter allein fast 34 Millionen Tonnen Glas und 7,6 Millionen Tonnen Kunststoffe. Deutschland war das erste Land, das die erweiterte Produzentenverantwortung für Verpackungen eingeführt hat. Mit dem Aufbau eines umfassenden Rücknahme- und Verwertungssystems für Verkaufsverpackungen hat DSD Maßstäbe gesetzt. Der Grüne Punkt ist heute die meistverbreitete Marke der Welt, sie wird in 25 Ländern als Finanzierungszeichen für das Verpackungsrecycling genutzt.
Nicht nur die Masse, sondern auch die Qualität des Recyclings sind weltweit unerreicht. Beispiel Kunststoffrecycling: War es Anfang der 90er-Jahre schwierig, gebrauchte Kunststoffverpackungen wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll zu recyceln, so gibt es heute einen florierenden Markt für Recyclingkunststoffe. Die Verwertung von Kunststoffen ist nicht nur billiger als die Beseitigung, für sortenreine Kunststoffe werden auch bereits Erlöse erzielt. Damit ist Deutschland deutlich fortschrittlicher als seine Nachbarn: Wurden 2006 in Frankreich nur 20,5 Prozent der Kunststoffverpackungen werkstofflich oder rohstofflich verwertet, waren es in Deutschland bereits 62 Prozent – Tendenz weiter steigend. Das bedeutet, dass heute aus fast zwei Dritteln der von DSD eingesammelten Kunststoffverpackungen neue Kunststoffprodukte entstehen.
Frankreich: Verbrennung überwiegt Gerade die niedrigeren Recyclingzahlen in Frankreich zeigen, dass ein Vergleich der unterschiedlichen Systeme und ihrer Kosten nicht ohne weiteres möglich ist. So tragen in Deutschland duale Systeme sämtliche Kosten des Verpackungsrecyclings von der Sammlung über die Sortierung bis zum Recycling. Die Kommunen erhalten von den dualen Systemen außerdem Gelder für die Bereitstellung und Reinigung der Containerstandplätze, z. B. bei Glas, und für Öffentlichkeitsarbeit. Die Pro-Kopf-Kosten in Deutschland liegen dafür bei etwa 18,20 Euro für eine Sammelmenge von 63,6 Kilogramm. In Frankreich dagegen wird ein großer Teil der Entsorgungskosten von den Kommunen über die Müllgebühren finanziert. Die 2006 dort eingesetzten Finanzierungsmittel von ca. 13,50 Euro pro Kopf und Jahr werden nach dem Prinzip der geteilten Verantwortung von den Kommunen und von der Wirtschaft bezahlt. Allerdings werden in Frankreich nur Verpackungen aus Glas, Papier und große Hohlkörper, wie z. B. Kunststoffflaschen und Weißblechdosen, getrennt erfasst, insgesamt 42 Kilogramm im vergangenen Jahr. Alle anderen Verpackungen werden zusammen mit dem Restmüll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt – daher fällt auch die Entlastung der Umwelt deutlich geringer aus.
Österreich: Gleiche Kosten für weniger Leistung Auch der Vergleich zu Österreich zeigt, dass in Deutschland ein sehr viel besseres Kosten-/Nutzen-Verhältnis bei der Verpackungsentsorgung besteht: In Österreich wurden 2006 etwa 22,9 Kilogramm Leichtverpackungen (LVP) und Metalle pro Einwohner getrennt erfasst (Deutschland: 27,3 Kilogramm). Davon stammen aber rund 20 Prozent aus dem industriellen und großgewerblichen Bereich, der in Deutschland nicht mit berechnet wird. In mehreren österreichischen Bundesländern und damit bei etwa 40 Prozent der österreichischen Haushalte ist die Getrennterfassung stark eingeschränkt, weil nur große Hohlkörperverpackungen getrennt erfasst werden – alle anderen Verpackungen werden zusammen mit dem Restmüll in Müllverbrennungsanlagen beseitigt. Obwohl in Österreich also deutlich weniger LVP recycelt werden als in Deutschland, kostet die Verpackungsentsorgung den Verbraucher dort fast so viel wie in Deutschland. Die Lizenzeinnahmen der österreichischen Grüner-Punkt-Organisation ARA betragen etwa 17 Euro pro Einwohner und liegen damit absolut gesehen nur unwesentlich unter den Kosten in Deutschland – allerdings bezieht die ARA dabei die deutlich preiswertere Gewerbeentsorgung sowie eine deutlich geringere LVP-Sammelmenge und einen geringeren Entsorgungsrhythmus bei den Haushalten ein: Während in Deutschland die Gelben Tonnen oder Säcke im Regelfall alle 14 Tage entsorgt werden, erfolgt die Abholung der Gelben Säcke in Österreich im Regelfall nur alle sechs Wochen. Hinzu kommt, dass die Kommunen der ARA für miterfasste Fehlwürfe und stoffgleiche Nichtverpackungen, die einen Anteil von 20 Prozent übersteigen, einen finanziellen Ausgleich bezahlen. Das hat zur Folge, dass die Fehlwurfrate in Österreich entsprechend gering ist.
Niederlande: Kostenexplosion für die Verbraucher In den Niederlanden ist erst vor kurzem auf Initiative des niederländischen Umweltministeriums beschlossen worden, Kunststoffverpackungen aus privaten Haushalten ab 2008 getrennt zu erfassen. Ein entsprechendes System muss erst eingerichtet werden, Kapazitäten für ein umweltfreundliches Kunststoffrecycling sind noch nicht oder nur zum Teil vorhanden. Die Kosten für die einzurichtende Getrenntsammlung für die niederländische Wirtschaft werden derzeit mit 365 Millionen Euro jährlich beziffert – das sind 22,25 Euro für jeden Einwohner der Niederlande.
Im Gegensatz dazu konnte die DSD GmbH in den letzten zehn Jahren die Kosten für den Grünen Punkt um durchschnittlich 35,5 Prozent senken – der immense technische Fortschritt, den DSD vorangetrieben hat, und der Wettbewerb in der Entsorgungswirtschaft sind die wesentlichen Gründe für diese Entwicklung. "Das Verpackungsrecycling in Deutschland hat im europäischen Vergleich die höchste Qualität und ist dabei sehr kosteneffizient", stellt Stefan Schreiter, Vorsitzender der DSD-Geschäftsführung, fest. "Während man Kunststoffe in anderen Ländern noch überwiegend verbrennt, haben wir erkannt, wie wertvoll dieses Material als Sekundärrohstoff ist. Auf diesem Weg werden wir weitermachen und der Kreislaufwirtschaft weitere neue Impulse geben. Die europäischen Nachbarstaaten sind dabei für uns kein Vergleichsmaßstab, vielmehr müssen sie sich, gerade was die Qualität des Recyclings angeht, an uns messen lassen."
Weitere Informationen im Internet unter www.gruener-punkt.de