In diesem Jahr präsentieren wir wieder Arbeiten des internationalen Fotografen und Künstlers Ivan Toscanelli, Tokyo aus den Jahren 2010 bis 2012. Die Werke sind alle in seiner Wahlheimat Japan entstanden und zeigen einen besonderen Blick auf eine faszinierende Kultur. In diesem Jahr freuen wir uns besonders großformatige Fotografien im Seidenprintverfahren zeigen zu können.
Des Weiteren präsentieren wir erstmals Skulpturen der "Edition Chromo", des in Tuttlingen geborenen Künstlers, Joachim Röderer mit freundlicher Unterstützung von Alexander Moths.
Joachim Röderer setzt neue Zeichen
Mit Zeichen und Symbolen beschäftigt sich der Stahlbildhauer Joachim Röderer (Jg. 1960). Anders als im Kontext von Gemälden erinnern Röderers Zeichen nicht an Schrift, sie verkörpern jeweils ein isoliertes Zeichen. Die Plastiken aus Corten-Stahl repräsentieren eine Form, die heute durchaus zum Weltwissen gehört - die der Chromosomen, wie sie in einem Karyogramm, also einer sortierten Darstellung einer bestimmten Phase während der Zellteilung, zur Anschauung kommt.
Typisch für diese Phase ist die X-ähnliche Form, die darauf beruht, dass zwei Schwester-Chromatiden an einer Stelle noch zusammenhängen. Aus solchen, unter dem Mikroskop sichtbaren Bildern entwickelt Joachim Röderer in millionenfacher Vergrößerung dreidimensionale Stahlkörper, die den winzigen Trägern der menschlichen Erbinformationen ein Denkmal setzen.
Ein Chromo Baby erinnert vielleicht auch an die zeitliche Dimension des Erbguts im Sinne der menschlichen Evolution. Die in den Chromosomen enthaltene DNS besteht im Grunde genommen aus 'Erinnerungsmolekülen' bzw. 'Zukunftsbausteinchen' - je nachdem, in welche Richtung man schauen möchte.
Unabhängig vom Bedeutungskontext der Chromosomen können die Stahlplastiken aber auch als monumentale Schriftzeichen verstanden werden - beispielsweise als lateinisches X oder als griechisches Chi. Diese Lesarten werden besonders dann begünstigt, wenn die Objekte einen relativ regelmäßigen Aufbau haben. Die runden und weichen Enden und Taillen der isolierten plastischen Zeichen lassen wiederum an die typischen Sprühzeichen von Graffitis denken, die vom Sprayer häufig mit Schatten versehen werden, um einen dreidimensionalen Eindruck auf der Fläche zu erzielen. Oder aber man betrachtet die Bildhauerarbeiten von einem noch weiter gefassten Standpunkt aus, nämlich allein in Bezug auf ihre Plastizität, also in Hinblick auf Körpervolumen, Kontur und Oberfläche. An den Körpervolumina und Konturen der Objekte lassen sich sowohl Ausponderiertheit, also Balance, als auch Aktions- bzw. Bewegungsrichtungen ausmachen. Die Oberflächen sind gleichermaßen optisch wie haptisch zu erfassen. Die Formensprache lässt sich allgemein als 'organisch' bezeichnen.
Aus den beschriebenen unterschiedlichen Betrachtungsweisen der Werkgruppe der Chromosomen ergibt sich jedoch kein 'entweder oder' sondern ein 'sowohl als auch'. Joachim Röderer arbeitet seit Jahrzehnten konsequent an Plastiken, die
Auf der ArtFair:
Standnummer: BL-E4 im Nordflügel des Staatenhaus am Rheinpark, Auenweg 17, 50679 Köln - weitere Einzelheiten findet sie auch unter www.blooom.de.