Eine aktuelle Pflegestudie des VdK zeigt, dass fast 97 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause leben und versorgt werden wollen. Der überwiegende Teil der An- und Zugehörigen übernehmen die Pflege ganz selbstverständlich und sind rund um die Uhr zuständig. Das geht nur mit entsprechenden Auszeiten. Doch in der Beratung am Alzheimer-Telefon der DAlzG häufen sich die Klagen über fehlende Angebote von ambulanten Pflegediensten, Tagespflegeeinrichtungen und Betreuungsdiensten.
Die Möglichkeit der Inanspruchnahme von professioneller Pflege ist ein unverzichtbarer Anker, damit pflegende Angehörige die häufige Mehrfachbelastung durch Beruf, Familie und Pflege bewältigen können. „Um zukünftig die notwendige individuelle Pflege von an Demenz erkrankten Menschen sicherzustellen, muss der Pflegeberuf attraktiv sein. Das ist nur möglich, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen und qualifiziertes Personal motiviert und in ausreichender Anzahl eingesetzt wird. Dafür muss die Politik nun endlich Sorge tragen“, so Saskia Weiß, Geschäftsführerin der DAlzG.
Bündnis für gute Pflege
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft setzt sich seit langem dafür ein, dass sich die Bedingungen in der Pflege verbessern und Menschen mit Demenz qualifiziert versorgt und unterstützt werden. Deshalb ist sie Mitglied im Bündnis für gute Pflege, welches sich mit 22 weiteren Verbänden und Trägern von Pflegeeinrichtungen dafür stark macht, dass das Thema „Pflege“ auf der politischen Agenda nach vorne gebracht wird.
Hintergrund
In Deutschland leben heute etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Etwa zwei Drittel davon werden in der häuslichen Umgebung von Angehörigen betreut und gepflegt. Jährlich erkranken rund 300.000 Menschen neu. Ungefähr 60 Prozent davon haben eine Demenz vom Typ Alzheimer. Die Zahl der Demenzerkrankten wird bis 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt.