Leistungsbilanz Die Leistungsbilanz des Euro-Währungsgebiets wies im Mai 2007 ein saison- und kalenderbereinigtes Defizit von 8,6 Mrd EUR aus (in nicht saisonbereinigter Betrachtung entspricht dies 14,6 Mrd EUR). Darin spiegelten sich Fehlbeträge bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (9,6 Mrd EUR) und bei den laufenden Übertragungen (4,6 Mrd EUR) wider, die durch Überschüsse im Warenhandel (3,5 Mrd EUR) und bei den Dienstleistungen (2,2 Mrd EUR) teilweise aufgefangen wurden.
Die über zwölf Monate kumulierte, kalenderbereinigte Leistungsbilanz war im Mai 2007 nahezu ausgeglichen, nach einem Defizit von 28,1 Mrd EUR im entsprechenden Vorjahrszeitraum. Zurückzuführen war dies vor allem auf eine Zunahme der Überschüsse im Warenhandel (um 24,1 Mrd EUR) und auf einen Rückgang des Defizits bei den Erwerbs- und Vermögenseinkommen (um 10,4 Mrd EUR).
Kapitalbilanz
In der Kapitalbilanz war im Mai 2007 bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen per saldo ein Mittelabfluss in Höhe von 4 Mrd EUR zu verzeichnen, der sich aus Nettokapitalabflüssen bei den Direktinvestitionen (11 Mrd EUR) ergab, die durch Nettokapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen (7 Mrd EUR) teilweise aufgewogen wurden.
Die Entwicklung im Bereich der Direktinvestitionen war durch Mittelabflüsse beim Beteiligungskapital und den reinvestierten Gewinnen (per saldo 4 Mrd EUR) und bei den sonstigen Anlagen, vor allem Krediten zwischen verbundenen Unternehmen (per saldo 8 Mrd EUR) bestimmt.
Im Wertpapierverkehr waren bei den Aktien und Investmentzertifikaten sowie bei den Geldmarktpapieren Nettozuflüsse in Höhe von 10 Mrd EUR bzw. 7 Mrd EUR zu verzeichnen, die durch Nettoabflüsse bei den Anleihen in Höhe von 10 Mrd EUR teilweise aufgezehrt wurden. Die Entwicklung bei den Aktien und Investmentzertifikaten ist vor allem dem Nettoerwerb von Wertpapieren des Euroraums durch Gebietsfremde (12 Mrd EUR) zuzuschreiben.
Im übrigen Kapitalverkehr kam es per saldo zu Mittelzuflüssen in Höhe von 8 Mrd EUR, wofür in erster Linie die Nettozuflüsse bei den MFIs ohne Eurosystem (49 Mrd EUR) verantwortlich waren, die durch Nettoabflüsse bei den übrigen Sektoren 33 Mrd EUR), beim Staat (5 Mrd EUR) und beim Eurosystem (3 Mrd EUR) zum Teil wieder wettgemacht wurden.
Die Währungsreserven (ohne Bewertungseffekte) nahmen um 1 Mrd EUR zu. Der vom Eurosystem gehaltene Bestand an Währungsreserven belief sich Ende Mai 2007 auf 327 Mrd EUR.
Im Zwölfmonatszeitraum bis Mai 2007 kam es bei den Direktinvestitionen und Wertpapieranlagen zusammengenommen zu kumulierten Mittelzuflüssen von per saldo 177 Mrd EUR, verglichen mit Nettoabflüssen von 4 Mrd EUR ein Jahr zuvor.
Maßgeblich für diesen Umschwung waren höhere Nettokapitalzuflüsse bei den Wertpapieranlagen (356 Mrd EUR nach 191 Mrd EUR) und – zu einem geringeren Grad – per saldo niedrigere Mittelabflüsse bei den Direktinvestitionen (179 Mrd EUR nach 194 Mrd EUR). Die Entwicklung bei den Wertpapieranlagen spiegelt weitgehend den verstärkten Erwerb von Anleihen des Euro-Währungsgebiets durch Gebietsfremde (507 Mrd EUR nach 286 Mrd EUR) wider.
Datenrevisionen
Neben den Zahlungsbilanzdaten für Mai 2007 enthält diese Pressemitteilung auch Datenrevisionen für April 2007, die sich jedoch kaum auf die bereits veröffentlichten Angaben auswirken.
Zusätzliche Informationen zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets. Eine vollständige Reihe aktualisierter Statistiken zur Zahlungsbilanz und zum Auslandsvermögensstatus des Euro-Währungsgebiets steht auf der Website der EZB im Abschnitt „Statistics“ unter „Data services/Latest monetary, financial markets and balance of payments statistics“ zur Verfügung. Diese Statistiken sowie die Daten für das Euro-Währungsgebiet in seiner jeweiligen Zusammensetzung im Referenzzeitraum können auch über das Statistical Data Warehouse (SDW) der EZB heruntergeladen werden. Die Ergebnisse bis Mai 2007 werden zudem im EZB-Monatsbericht vom August 2007 und im „Statistics Pocket Book“ veröffentlicht. Detaillierte methodische Erläuterungen sind auf der Website der EZB abrufbar. Die nächste Pressemitteilung zur monatlichen Zahlungsbilanz des Euro-Währungsgebiets erscheint am 22. August 2007.