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Die deutsche Zahlungsbilanz im Oktober 2007

Leistungsbilanzüberschuss gesunken

(lifePR) (Frankfurt, )
Die deutsche Leistungsbilanz wies im Oktober – gemessen an den Ursprungswerten– einen Überschuss von 13,7 Mrd € auf. Das Ergebnis lag damit um 1,7 Mrd € unter dem Vormonatsniveau. Dabei schlug die Ausweitung des Defizits im Bereich der "unsichtbaren" Leistungstransaktionen, welche Dienstleistungen, Erwerbs- und Vermögenseinkommen sowie laufende Übertragungen umfassen, stärker zu Buche als die Zunahme des Aktivsaldos in der Handelsbilanz.

Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes stieg der Überschuss im Außenhandel im Oktober gegenüber dem Vormonat um 0,6 Mrd € auf 18,7 Mrd €. Nach Ausschaltung von Saison- und Kalendereinflüssen vergrößerte er sich um ½ Mrd € auf 18 ¼ Mrd €. Dabei wuchs der Wert der Warenausfuhren (½ %) stärker als die nominalen Einfuhren (¼ %). Verglichen mit dem Durchschnitt des dritten Vierteljahrs legten die Exporte saisonbereinigt um 1 ¾ % zu; auch nach Ausschaltung von Preiseinflüssen ergab sich ein deutliches Plus. Die Importe hielten sich praktisch auf dem Niveau des Sommerquartals; in realer Rechnung waren sie aber rückläufig.

Das Defizit bei den "unsichtbaren" Leistungstransaktionen erhöhte sich im Oktober gegenüber September um 2,2 Mrd € auf 4,4 Mrd €. Ausschlaggebend dafür war die Ausweitung des Passivsaldos der laufenden Übertragungen auf 5,1 Mrd €, nach einem Defizit von 2,8 Mrd € im Vormonat. Demgegenüber blieb das Minus in der Dienstleistungsbilanz nahezu unverändert (2,6 Mrd €). Die Nettoeinnahmen aus grenzüberschreitenden Faktoreinkommen stiegen um 0,1 Mrd € auf 3,3 Mrd €.

Höhere Netto-Kapitalimporte im Wertpapierverkehr

Der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr verzeichnete auch im Oktober Netto-Kapitalimporte. Diese sind mit 16,2 Mrd € fast doppelt so hoch ausgefallen wie im September (8,6 Mrd €). Ausschlaggebend war das gestiegene Engagement gebietsfremder Anleger in hiesigen Titeln (39,4 Mrd €, nach zuvor 11,1 Mrd €). Sie erwarben in erster Linie Schuldverschreibungen (43,6 Mrd €), und zwar im Wesentlichen öffentliche (20,9 Mrd €) und private Anleihen(17,9 Mrd €); aber auch Geldmarktpapiere waren gefragt (4,8 Mrd €). Dagegen trennten sich ausländische Investoren wie im Vormonat von inländischen Aktien (4,3 Mrd €). Der Wertpapiererwerb deutscher Anleger im Ausland hat im Oktober ebenfalls zugenommen (von 2,6 Mrd € auf 23,2 Mrd €). Auch hier standen Schuldverschreibungen im Fokus. Allerdings konzentrierten sich die Käufe auf Papiere der kurzen Frist (11,0 Mrd €), wobei ein Großteil dieser Summe auf Transaktionen von Kreditinstituten entfiel. Daneben erwarben Inländer ausländische Investmentzertifikate (7,4 Mrd €), Anleihen (3,5 Mrd €) und Aktien (1,3 Mrd €). Außerhalb des Wertpapierverkehrs führten die Geschäfte mit Finanzderivaten zu Mittelabflüssen von netto 15,2 Mrd €. Diese dürften teilweise in Zusammenhang mit den Mittelzuflüssen bei den Schuldverschreibungen zu sehen sein und Absicherungszwecken dienen.

Im Bereich der Direktinvestitionen ergaben sich im Oktober Netto- Kapitalexporte in Höhe von 4,8 Mrd € (nach 3,0 Mrd € im Vormonat). Dabei stellten hiesige Firmen ihren ausländischen Niederlassungen zusätzliche Mittel in Höhe von 7,1 Mrd € zur Verfügung, und zwar ausschließlich in Form von Beteiligungskapital. Gebietsfremde Unternehmen stockten ihr Direktinvestitionsengagement im Inland nur leicht auf (2,3 Mrd €).

Der übrige statistisch erfasste Kapitalverkehr, der sowohl Finanz- und Handelskredite als auch Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst,schloss mit Netto-Kapitalexporten (23,9 Mrd €). Die Transaktionen der Nichtbanken führten dabei zu Mittelabflüssen in Höhe von 18,6 Mrd €. Ausschlaggebend waren die Dispositionen der Unternehmen und Privatpersonen, die Netto-Kapitalexporte in Höhe von 25,3 Mrd € nach sich zogen – vor allem durch eine kräftige Erhöhung der Einlagen bei ausländischen Banken. Über das inländische Bankensystem flossen per saldo Gelder in Höhe von 5,3 Mrd € ins Ausland. Während im unverbrieften Auslandsgeschäft der Kreditinstitute 10,5 Mrd € aufkamen, erhöhte sich die Auslandsposition der Bundesbank um 15,8 Mrd €.

Die Währungsreserven der Bundesbank haben im Oktober – zu Transaktionswerten gerechnet – um 0,3 Mrd € abgenommen.
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