Die öffentliche Hand hat ihre Kapitalmarktverschuldung bei hohen Brutto-Tilgungen um 18,0 Mrd € verringert. Der Umlauf von Schuldverschreibungen des Bundes ging um 18,7 Mrd € zurück. Dabei tilgte dieser im Ergebnis vor allem fünfjährige Bundesobligationen (20,3 Mrd €). 30-jährige Bundesanleihen (0,7 Mrd €), zweijährige Bundesschatzanweisungen (0,6 Mrd €) und Unverzinsliche Schatzanweisungen (0,5 Mrd €) wurden in geringerem Umfang ebenfalls zurückgenommen. Im längeren Laufzeitbereich wurden hingegen zehnjährige Bundesanleihen netto verkauft (3,5 Mrd €). Der Umlauf von Schuldverschreibungen der Länder erhöhte sich im Ergebnis leicht um 0,7 Mrd €.
Die Kreditinstitute reduzierten ihre Kapitalmarktverschuldung um 13,9 Mrd €. Dafür waren ebenfalls hohe Tilgungen und Rücknahmen verantwortlich. Im Ergebnis verringerte sich dadurch der Umlauf von Sonstigen Bankschuldverschreibungen um 9,1 Mrd € und von Schuldverschreibungen von Spezialkreditinstituten um 3,9 Mrd €. Aber auch Hypothekenpfandbriefe wurden in geringerem Umfang per saldo zurückgenommen (0,9 Mrd €).
Inländische Unternehmen tilgten im August eigene Schuldverschreibungen per saldo für 0,7 Mrd €. Dabei nahmen sie im Ergebnis ausschließlich kurzlaufende Geldmarktpapiere zurück (1,3 Mrd €). Erworben wurden inländische Schuldverschreibungen im August ausschließlich von ausländischen Investoren, die ihre deutschen Rentenportfolios um 16,7 Mrd € aufstockten. Heimische Nichtbanken und Kreditinstitute verkauften hingegen Rentenwerte für 39,4 Mrd € beziehungsweise 1,8 Mrd €. Sie trennten sich im Ergebnis ausschließlich von inländischen Papieren und legten in geringerem Umfang Gelder in ausländischen Titeln an.
Am deutschen Aktienmarkt haben inländische Gesellschaften im Berichtsmonat junge Aktien für 0,3 Mrd € begeben; davon waren zwei Drittel börsennotierte Werte. Ausländische Dividendentitel wurden von heimischen Anlegern im Umfang von 3,6 Mrd € verkauft. Auf der Erwerberseite trennten sich heimische Kreditinstitute (4,9 Mrd €) und Nichtbanken (4,2 Mrd €) von Dividendenpapieren. Dabei gaben sie sowohl inländische als auch ausländische Aktien ab. Ausländische Investoren nahmen hingegen deutsche Dividendentitel im Umfang von 5,8 Mrd € in ihre Portefeuilles auf. Dabei handelte es sich ausschließlich um Portfolioinvestitionen.
Inländische Investmentfonds verzeichneten im August einen Mittelabfluss von 5,1 Mrd €. Insbesondere inländische Publikumsfonds nahmen im Ergebnis eigene Anteile für 5,3 Mrd € zurück. Aber auch ausländische Investmentzertifikate wurden netto für 2,1 Mrd € zurückgegeben.
Bei den Publikumsfonds betrafen die Mittelabflüsse im Zuge der Anspannungen an den europäischen und amerikanischen Geldmärkten vor allem Geldmarktfonds (2,7 Mrd €), aber auch Aktienfonds (1,6 Mrd €) und Renten fonds (1,1 Mrd €). Ein positives Mittelaufkommen erzielten hingegen Gemischte Fonds (0,2 Mrd €). Die Rückgaben von Investmentanteilen gingen vor allem von inländischen Nichtbanken aus (6,0 Mrd €). Darüber hinaus standen aber auch die Kreditinstitute auf der Verkäuferseite, allerdings in wesentlich geringerem Umfang (1,5 Mrd €).