Die Kreditinstitute reduzierten zum Jahresende ihre heimische Kapitalmarktverschuldung um 22,6 Mrd €, während sie im November noch in geringem Umfang Kapital aufgenommen hatten (1,9 Mrd €). Die größten Rückflüsse waren per saldo bei den besonders flexibel gestaltbaren Sonstigen Bankschuldverschreibungen zu verzeichnen (14,6 Mrd €), aber auch Hypothekenpfandbriefe und Öffentliche Pfandbriefe wurden im Ergebnis getilgt (3,7 Mrd € bzw. 3,3 Mrd €). Zudem zahlten Spezialkreditinstitute netto Schuldverschreibungen zurück (1,0 Mrd €).
Die öffentliche Hand tilgte im Dezember ebenfalls Rentenmarktverbindlichkeiten (4,5 Mrd €), nach umfangreichen Emissionen im November (24,6 Mrd €). Der Bund zahlte netto 4,0 Mrd € zurück und tilgte im Wesentlichen zweijährige Schatzanweisungen (6,7 Mrd €), in geringem Umfang auch zehnjährige Anleihen, Finanzierungsschätze und unverzinsliche Schatzanweisungen (Bubills). Dagegen setzte er im Ergebnis fünfjährige Obligationen (2,5 Mrd €) und 30jährige Anleihen (0,6 Mrd €) ab.
Auch die inländischen Unternehmen haben im Berichtsmonat ihre Verschuldung am heimischen Markt verringert (1,6 Mrd €). Sie tilgten per saldo ausschließlich kurz laufende Geldmarktpapiere (Commercial Paper).
Im Ergebnis haben im Dezember alle Anlegergruppen am deutschen Rentenmarkt Schuldverschreibungen abgegeben. Die Kreditinstitute verringerten ihre Bestände insgesamt um 8,6 Mrd €, dabei erwarben sie jedoch ausländische Schuldtitel im Umfang von 3,3 Mrd €. Die inländischen Nichtbanken verkauften per saldo in- und ausländische Papiere für zusammen 24,8 Mrd € und die ausländischen Investoren reduzierten ihre Anlagen am deutschen Markt netto um 0,7 Mrd €.
Die Emissionstätigkeit am deutschen Aktienmarkt war im Dezember gering. Ingesamt wurden junge Aktien für 0,4 Mrd € begeben (nach 0,7 Mrd € im November), die überwiegend auf nicht börsennotierte Werte entfielen. Darüber hinaus wurden ausländische Aktien für 1,0 Mrd € abgesetzt, nachdem sich heimische Anleger im Vormonat noch von diesen getrennt hatten (3,5 Mrd €). Auf der Erwerbseite standen im Dezember lediglich ausländische Anleger, die Dividendenwerte für 6,6 Mrd € kauften. Die heimischen Banken und vor allem die inländischen Nichtbanken verringerten dagegen ihre Aktienbestände (0,1 Mrd € bzw. 5,0 Mrd €).
Bei den inländischen Investmentfonds kamen im Dezember 7,7 Mrd € auf, nachdem Anleger im November noch Mittel abgezogen hatten (0,4 Mrd €). Im Ergebnis konnten jedoch nur die institutionellen Anlegern vorbehaltenen Spezialfonds Anteile absetzen (8,0 Mrd €), während die inländischen Publikumsfonds netto Zertifikate zurückkauften (0,3 Mrd €). Betroffen von den Mittelabflüssen waren vor allem Rentenfonds (1,3 Mrd €) sowie Aktienfonds und Geldmarktfonds (jeweils 0,4 Mrd €). Dagegen konnten Offene Immobilienfonds (0,7 Mrd €), Gemischte Fonds (0,5 Mrd €) und Gemischte Wertpapierfonds (0,5 Mrd €) per saldo Anlegergelder attrahieren. Ausländische Fondsanteile wurden für netto 1,2 Mrd € am deutschen Markt abgesetzt, nach 0,7 Mrd € im November. Erworben wurden Investmentfondsanteile hauptsächlich von den inländischen Nichtbanken (12,4 Mrd €) sowie in geringem Umfang von Gebietsfremden (0,2 Mrd €). Kreditinstitute verringerten ihre Anteile an Investmentfonds dagegen um 3,7 Mrd €.