Man traf sich, wie schon in den vergangenen Jahren, im Hotel Esperanto in Fulda. Das Hotel Esperanto bietet für unsere Zwecke genügend große und gut ausgestattete Tagungsräume, das Hotelpersonal kennt bereits unsere Gepflogenheiten und Vorstellungen und Fulda zeichnet sich zudem durch seine in Deutschland zentrale Lage aus.
Die Tagung stand in diesem Jahr unter dem Motto:
„Dystonie im Blickwinkel - Psyche und körperliches Wohlbefinden“.
Nach der Begrüßung der Teilnehmer durch die Vorsitzende der DDG, Frau Hedwig Hagg, und einer Gedenkminute zu Ehren der im vergangenen Jahr Verstorbenen hieß uns der Vertreter der Stadt Fulda, Herr Stadtrat Stefan Grauel, mit einem kleinen Imagefilm über die vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt, herzlich willkommen.
Es folgten dann einige Referenten mit interessanten, fachbezogenen Vorträgen, wie Herr Prof. Dr. Dressler von der Medizinischen Hochschule für Neurologie in Hannover mit dem Thema „Dystonie und Psyche“.
Das nächste Thema „Schwere der Symptomatik und Wohlbefinden - großer, kleiner oder gar kein Zusammenhang?“ wurde von Herrn Prof. Dr. Leplow, Leiter des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel, vorgetragen.
Zur Auflockerung und Entspannung zwischen den Vorträgen unterhielt uns der Bauchredner Patrick Martin mit seinem humorvollen Programm.
Er machte uns durch den Mund seiner verschiedenen Handpuppen klar, dass man „Fehler in Stärke umwandeln muss“, um sagen zu können: „Ich bin wie ich bin“. Eine seiner Figuren – dargestellt als “Dystonie“ – sagte: “Besser, ich kann meine Muskeln nicht kontrollieren als mein Denken“. Er machte uns damit klar, wie wichtig auch für Kranke und Behinderte das Lachen ist.
Danach hörten wir Herrn Priv.-Doz. Dr. Tacik von der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie am Universitätsklinikum Bonn mit dem Thema: „Psychische Gesundheit bei Patienten mit Dystonie“.
Als besonderer Höhepunkt der Tagung folgte dann die im 2-jährigen Turnus stattfindende Verleihung des mit 5.000 Euro datierten Oppenheim-Preises.
Der Oppenheim-Preis wird alle zwei Jahren ausgeschrieben und dient der Förderung der klinischen Forschung wie auch der Grundlagenforschung im Gebiet der dystonen Erkrankungen. Mit dem Preis sollen vor allem jüngere Forscher aus dem deutschsprachigen Bereich für Arbeiten zur Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik und Therapie der Dystonien und zur psychosozialen Situation von Dystonie-Betroffenen ausgezeichnet werden.
Der Preis ging in diesem Jahr an Dr. med. Tobias Mantel von der Techn. Universität im Klinikum rechts der Isar, München.
Herr Dr. Mantel beschäftigte sich in seiner preisgekrönten Arbeit mit den Konnektivitätsprofilen des Thalamus bei Patienten mit Blepharospasmus/Meige-Syndrom. In der mit Diffusions-Tensor-MRT-Bildgebung durchgeführten Arbeit ergaben sich Hinweise auf eine Rolle des Thalamus als zentralen Knotenpunkt für dysfunktionale visuelle und motorische Netzwerke bei dieser Dystonieform.
Die Laudatio hielt Herr Dr.Tacik, der wertschätzende Worte für den Preisträger fand.
Hedwig Hagg überreichte Dr. Mantel eine Urkunde und gratulierte im Namen der DDG ganz herzlich zu dieser Auszeichnung.
Danach gab uns Dr. Mantel einen Einblick in die Forschungsergebnisse seiner Arbeit.
Als letzte Referentin des Tages hörten wir Susanne Mombers, Dipl. Pädagogin und Beraterin für Stressbewältigung, mit dem Thema „Stress erkennen – Lebensfreude gewinnen, kleine Hilfen für mehr Freude im Alltag“ Sie gab uns Hinweise für das Annehmen der (Lebens-)Situation, wie man Stress erkennen und ihm entgegenwirken kann und mehr Lebensfreude in den Alltag bringt.
Anschließend gab es die Möglichkeit, an diversen Workshops teilzunehmen, die von verschiedenen Referenten geleitet wurden und bei denen man noch einmal Fragen stellen konnte, diskutieren und Antworten und Tipps erhielt.
Den entspannten Abschluss der Tagung bot ein unterhaltsames Abendprogramm mit vorangehendem Abendbuffett und der Möglichkeit, sich zu unterhalten und untereinander auszutauschen.
Am darauffolgenden Sonntag fand die Mitgliederversammlung der DDG statt.
Nach der Begrüßung stellte Frau Hagg Herrn Rechtsanwalt Stefan Euler aus Fulda - wie im vergangenen Jahr - als Versammlungsleiter vor.
Nach Abwicklung der Formalien berichtete Frau Hagg im Rechenschaftsbericht über die Arbeit des vergangenen Jahres und danach wurde der Kassenbericht 2021 vorgestellt. Nach einem Bericht der Kassenprüfer wurde die Richtigkeit der Kasse bestätigt und der Vorstand entlastet.
Nach einem Antrag auf eine Satzungsänderung folgte der Tagesordnungspunkt “Wahlen“. Die Kandidaten (Vorsitzende, Stellvertreterin und Beisitzer) stellten sich der Versammlung vor und nach einer geheimen Wahl wurden die Vorsitzende, Hedwig Hagg, sowie die Stellvertreterin, Ingrid Hartmann, wieder in den Vorstand gewählt. Dann wählte die Versammlung drei Beisitzer (Karl-Heinz Petersen, Wiebke Petersen und Tina Klewin). Die zu wählende Schatzmeisterin wird zu einem späteren Zeitpunkt kooptiert.
Nach einigen regen Diskussionen über verschiedene organisatorische Punkte sowie nach Abschluss aller Tagesordnungspunkte und nachdem sich Frau Hagg im Namen der DDG bei den Ehrenamtlichen und den anwesenden Mitgliedern bedankt und verschiedenen Personen ein kleines Präsent überreicht hatte, schloss sie die Versammlung mit dem Hinweis, dass die DDG im nächsten Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiern kann, gab den Termin für die Jahrestagung im Jahr 2023 bekannt und wünschte allen eine gute Heimfahrt und gute Gesundheit.
Jahrestagung 2023
Der geplante Termin für die Jahrestagung der Deutschen Dystonie Gesellschaft e.V.
im nächsten Jahr ist der
26. August 2023 im Hotel „Esperanto“ in Fulda
Am darauffolgenden Tag, dem 27. August 2023, findet die Mitgliederversammlung statt.
Bitte notieren Sie bereits jetzt diese Termine.
Die näheren Informationen dazu finden Sie in der „Dystonie aktuell“
Frühjahrsausgabe 2023 bzw. rechtzeitig auf der Website
www.dystonie.de