Strukturelle Maßnahmen und Forderungen
Außerordentlich begrüßt Prof. Vogt die Ankündigung des Kommissars für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, mit den Mitgliedsstaaten Sofortmaßnahmen zu diskutieren, um die bestehende Überwachung und Sicherheitskontrollen bereits auf dem Markt befindlicher Medizinprodukte zu verbessern, um die Risiken eines Betruges zu minimieren. "Die vorgeschlagenen unangemeldeten Kontrollen, verstärkte Prüfung der so genannten Benannten Stellen, die letztlich das CE Zeichen verleihen sowie Prüfung bereits auf dem Markt befindlicher Produkte ist sicher ein guter erster Schritt", konstatiert Vogt, zumal die seit 2010 verpflichtenden klinischen Prüfungen nicht rückwirkend für Altprodukte wie PIP eingeholt wurden. Zeitgleich erfolge ein so genannter Stresstest des aktuellen europäischen Medizinprodukterechts, um mit Blick auf die durch diesen Fall ausgelösten Fragen, die für das erste Quartal 2012 bereits vorgesehene Änderung der Rechtslage entsprechend anzupassen. "Ich bin gespannt, wie sich Deutschland in dieser Frage verhalten wird und hoffe sehr, dass das Patientenwohl bei allen Entscheidungen im Focus steht," formuliert Vogt und macht deutlich, dass aus seiner Sicht ein zentrales verpflichtendes Register einen entscheidenden Mehrwert bieten würden: "So ließen sich klinische Verlaufsdaten zentral sammeln und Empfänger von Medizinprodukten im Bedarfsfall schnell eruieren," konstatiert Vogt und ergänzt, dass auch die Einführung eines besonderen CE Zeichens bei Markteinführung, verbunden mit verstärkter Berichtspflicht von Anwendern und Herstellern aus seiner Sicht die Medizinproduktesicherheit deutlich erhöhen könnte.
Der Bericht des Committee on Emerging and Newly Identified Health Risks (SCENIHR) ist unter folgendem Link abrufbar: http://ec.europa.eu/...