Ärzte und Apothekerverbände berichteten über Lieferengpässe in der Grippesaison 2012/2013 als Folge von solchen Exklusivverträgen. Die Impfraten gingen beispielsweise in Schleswig-Holstein um ein Viertel zurück. In Bayern erkrankten doppelt so viele Menschen an Influenza wie im benachbarten Baden-Württemberg, wo es keine Ausschreibungen gegeben hat.
Verunsicherung von Ärzten, Apothekern und Patienten seien keine guten Voraussetzungen für die Erreichung von Impfzielen. Die Vertragspartner derartiger Ausschreibungen sollten die Mahnungen medizinischer Experten ernst nehmen und einseitige Entscheidungen für bestimmte Grippe-Impfstoffe aus rein finanziellen Gründen vermeiden. Die Devise müsse sein, nicht an Impfungen zu sparen, sondern durch Impfungen Krankheitsfälle und unnötige Kosten zu vermeiden.
Wirksamkeit und Patientensicherheit - das heißt gelebte konsequente Bürger- und Patientenorientierung - müssen Vorrang vor zu kurz gedachter Kostendämpfung haben. Dieser Grundsatz gehöre zu den Grundüberzeugungen der DGbV e.V., betonte Meyer-Lutterloh.