Wilhelm Erb-Gedenkmünze: Neue Therapien gegen den Schwindel
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) ehrt Prof. Dr. med. Dr. h.c. Thomas Brandt mit der Wilhelm Erb-Gendenkmünze. Der renommierte Wissenschaftler und Inhaber einer Hertie-Senior-Forschungsprofessur leitet das Deutsche Zentrum für Schwindel- und Gleichgewichtsstörungen am Klinikum Großhadern der Universität München. Die Auszeichnung würdigt das Lebenswerk von Professor Brandt, der als einer der weltweit führenden Wissenschaftler seit den 70er-Jahren einen herausragenden Beitrag zur klinischen und experimentellen Erforschung der Physiologie des Schwindels und zur Therapie von Schwindelerkrankungen leistet. Die Wilhelm Erb-Gedenkmünze, die etwa alle zwei Jahre vergeben wird, wurde am 19. September 2013 im Rahmen des 86. DGN-Kongresses in Dresden verliehen – 100 Jahre nach der Verleihung der ersten Erb-Gedenkmünze im Jahr 1913 an Robert Bárány, einen der Begründer der Schwindelforschung.
Heinrich Pette-Preis: Wissenschaftliche Erfolge in der Schmerztherapie
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) ehrt Prof. Dr. med. Ulrike Bingel für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen in der Schmerzforschung mit dem Heinrich Pette-Preis. Die Neurologin und Neurowissenschaftlerin erforscht die Mechanismen der zentralen Schmerzverarbeitung und Schmerzmodulation sowie die Wechselwirkungen zwischen Schmerz und kognitiven Prozessen. Die im Juli 2013 an das Universitätsklinikum Essen berufene Professorin war zuvor Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Neurologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie Leiterin der Schmerzambulanz und der BMBF-Arbeitsgruppe „Schmerz und Kognition“. Professor Bingel konnte in viel beachteten Studien zum Placebo-Effekt zeigen, wie Erwartungen oder negative Vorerfahrungen die Wirksamkeit von Medikamenten entscheidend beeinflussen und wie sich die Placebo-Wirkung medizinisch nutzen lässt. Der Heinrich Pette-Preis, der von der DGN seit 1969 jährlich vergeben wird, richtet sich an deutschsprachige klinisch-neurologisch tätige Wissenschaftler, in der Regel unter 40 Jahre alt, und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde am 19. September 2013 im Rahmen des 86. Kongresses der DGN in Dresden verliehen.
Adolf Wallenberg-Preis: Forschung zur Pathophysiologie von Hirnblutungen
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zeichnen Priv.-Doz. Dr. med. Christian Foerch, Oberarzt der Klinik für Neurologie der Goethe-Universität Frankfurt, für seine Forschung zur Antikoagulantien-assoziierten Hirnblutung mit dem Adolf Wallenberg-Preis aus. Er erforscht die Pathophysiologie von Hirnblutungen, die unter Gerinnungshemmern auftreten, mit Hilfe eines experimentellen Modells. Der Preis, der seit 1975 hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der zerebrovaskulären Erkrankungen, der Hirndurchblutung oder des Hirnstoffwechsels würdigt, wurde am 18. September im Rahmen des 86. DGN-Kongresses in Dresden auf dem Symposium der Arbeitsgemeinschaft Herz und Hirn verliehen. Er wird an deutsche und ausländische Ärzte bis zum Alter von 40 Jahren vergeben und ist mit einer Geldprämie von 5000 Euro verbunden.
Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler: Neue Wege in der Schlaganfall-Diagnostik
Die Stiftung Felgenhauer zur Förderung junger Neurowissenschaftler hat auf dem 86. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie im September 2013 in Dresden das Minisymposium „Innovative Bildgebung zur Pathophysiologie und Diagnostik neurologischer Erkrankungen“ unter Vorsitz von Priv.-Doz. Dr. med. Christian Grefkes und Prof. Dr. med. Simon B. Eickhoff als „Felgenhauer-Symposium“ ausgewählt und mit 3000 Euro gefördert. Im Symposium wurden innovative Analyseverfahren vorgestellt, die neue Anwendungsbereiche der funktionellen Magnetresonanztomographie im Bereich der neurologischen und psychiatrischen Diagnostik eröffnen. Die Stiftung erinnert an Klaus Felgenhauer (1933-2003), einen begeisterten Neurowissenschaftler und akademischen Lehrer sowie Gründer der DGN-Fortbildungsakademie. Mit ihren Geldmitteln fördert die Stiftung darüber hinaus auch Studienaufenthalte junger Neurowissenschaftler unter 30 Jahren in angesehenen Labors im In- und Ausland sowie die Präsentation eigener Forschungsergebnisse auf Tagungen im Ausland.
Deutscher Journalistenpreis Neurologie: kritisch, kompetent und allgemeinverständlich
Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat im Rahmen ihres 86. Kongresses im September 2013 in Dresden zum sechsten Mal den Deutschen Journalistenpreis Neurologie vergeben. In der Kategorie „Wort“ ging die Auszeichnung an Dr. Andreas Bernard (München) für seinen Beitrag „Die Königin aller Wissenschaften? Von der Hirnforschung erhoffen sich alle alles. Zu Unrecht.“ im Süddeutsche Zeitung Magazin. Darin entlarvt der Autor, wie Laien, aber auch die Forscher selbst der Hightech-Wissenschaft bisweilen blind vertrauen. Die Auszeichnung in der Kategorie „Elektronische Medien“ erhielt Volkart Wildermuth (Berlin) für sein Radiofeature „Das Prion-Prinzip. Der neue Blick auf Alzheimer, Parkinson und Huntington“ im Deutschlandfunk. Er beleuchtet darin mit hohem Rechercheaufwand differenziert und anschaulich die Mechanismen dieser Hirnerkrankung. Mit dem Deutschen Journalistenpreis Neurologie würdigt die DGN seit 2008 Autoren, die Themen der Neurologie kompetent aufbereiten, kritisch hinterfragen und eingehend analysieren oder die Bedeutung neurologischer Krankheiten für die Zukunft der Gesellschaft für Laien allgemeinverständlich darstellen. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro in zwei Kategorien dotiert.
Portraits/Bildmaterial zu den Preisverleihungen finden Sie auf http://www.dgn.org/galerie.
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