Ein Beispiel:
Kommt ein Patient mit Schmerzen im Unterkiefer an die Klinikpforte, so wird er höchstwahrscheinlich in die Zahnklinik weitergeleitet. Solche Schmerzen können aber sowohl auf Zahnprobleme als auch auf einen Herzinfarkt hinweisen. Dieses kann jedoch nur durch eine Untersuchung durch speziell geschulte Krankenschwestern oder Ärzte abgeklärt werden. Im schlimmsten Fall bricht der Patient in der Wartezone der Zahnklinik zusammen, das Notfallteam wird gerufen, ein akuter Herzinfarkt wird diagnostiziert. Nach Stabilisierung berichtet der Patient, dass er Brustschmerzen mit Ausstrahlung in den Unterkiefer hatte – also Zeichen eines akuten Herzinfarktes.
Regelhaft werden die Patienten vom Pförtner in dezentrale Notaufnahmen, die an verschiedene Fachabteilungen angegliedert sind, weitergeleitet. In großen Krankenhäusern gibt es bis zu 20 unterschiedliche Aufnahmeeinrichtungen. Es kann unklar und dem Zufall überlassen sein, an welche Aufnahmestelle man gerät. Die Folgen für die Notfallpatienten sind: Lange Wartezeiten, umständliche und langwierige Abläufe, manchmal zu wenig oder auch zu viel Behandlung, unklare Zuständigkeiten und - nicht ungewöhnlich - hohe Kosten.
Im neuen Konzept für die Zentrale Notaufnahme ist vorgesehen, dass es für den Patienten, den Rettungsdienst und die zuweisenden niedergelassenen Ärzte nur eine zentrale Anlaufstelle gibt. Ein Facharzt steht innerhalb von fünf bis zehn Minuten zur Verfügung und sorgt für die sofortige Behandlung im Notfall. Fachärzte unterschiedlicher Fachabteilungen arbeiten hier in einem Team zusammen. Diese Fachärzte verstehen sich als Notfallmediziner, die jeden Notfall behandeln. Dadurch entfällt die lange Wartezeit auf einen speziellen Facharzt, der in seiner Fachabteilung gleichzeitig mehrere Aufgaben wahrnehmen muss. Patienten werden nach der Akutbehandlung durch die Ärzte der Zentralen Notaufnahme in die entsprechenden Fachabteilungen weitergeleitet. In der Asklepios Klinik Hamburg- Altona sind die Fachärzte aller Fachabteilungen des Hauses im Bedarfsfall innerhalb von zehn Minuten vor Ort.
Mit einem durchdachten Raumkonzept sind die Wege des Patienten innerhalb der Zentralen Notaufnahme kurz und verringern somit zusätzlich die Gesamtaufenthaltsdauer der Patienten in der Zentralen Notaufnahme.
Moderne Zentrale interdisziplinäre Notaufnahmen bieten erhebliche Vorteile für Krankenhäuser als auch für Patienten und werden in einer Krankenhauslandschaft, die zunehmend im Wettbewerb entwickelt, zu einem wesentlichen Wirtschafts-, Wachstums- und Marketingfaktor. In Zeiten knapper wirtschaftlicher Ressourcen liegt ein wesentlicher Vorteil darin, dass es deutlich wirtschaftlicher ist, eine einzige, dafür aber hoch ausgelastete Zentrale Notaufnahme vorzuhalten, als mehrere weniger ausgelastete dezentrale Stellen. Die Zentrale Notaufnahme, besetzt mit qualifiziertem, interdisziplinärem ärztlichen und pflegerischen Personal, stellt sicher, dass notfallmedizinisch ausgebildetes medizinisches Fachpersonal der erste Ansprechpartner des Patienten in der Klinik ist. Eine korrekte Ersteinschätzung des Patienten vermeidet überflüssige Diagnostik, zu hohe Verweildauern und damit auch Kosten. Ein kompetenter Erstkontakt vermittelt dem Patienten Sicherheit. Der Arzt, der regelmäßig und gezielt über Behandlungs- und Abrechnungsmöglichkeiten geschult wird, bietet dem Patienten sofort die beste Behandlungsform an und führt diese sofort durch. Dabei werden alle Möglichkeiten der Behandlung im Sinne einer kostenbewussten Therapie genutzt.