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Kinderherzmedizin in Deutschland

(lifePR) (Berlin, )
Deutscher Herzbericht 2018: Die Fachgesellschaften DGPK und DGTHG gewährleisten gemeinsam eine hervorragende Behandlungsqualität für Kinder mit einem Angeborenen Herzfehler in Deutschland. Der Pflegemangel auf den Kinderherzintensivstationen und die neuen Regularien für hochspezialisierte Medizinprodukte für Kinder sind aktuelle Herausforderungen.

Eines von 100 neugeborenen Kindern kommt mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt. Heute können fast Alle mit guten Ergebnissen behandelt werden, sodass ~95% das Erwachsenenalter erreichen. Mittlerweile leben in Deutschland mehr Patienten mit einem angeborenen Herzfehler im Erwachsenenalter als im Kindesalter.

Der aktuelle Deutsche Herzbericht 2018 weist aus, dass die Sterbeziffer seit 2007 stabil in einer sehr niedrigen Größenordnung von 0,6% (Sterblichkeit an einem angeborenen Herzfehler/100.000 Einwohner) liegt. Die Gruppe der Patienten mit einem angeborenen Herzfehler vom Neugeborenen bis zum Erwachsenenalter stellt innerhalb der Herzmedizin eine kleine, aber in der Behandlungs- und Patientenvielfalt besondere Patientengruppe dar, die oft einer lebenslangen abgestimmten interdisziplinären Versorgung bedarf. Die überwiegende Anzahl der stationären Versorgungen erfolgt in 20 Kliniken mit einem Behandlungsvolumen zwischen 500 und 1.700 Fällen pro Jahr.

Den größten Anteil der stationären Klinikaufnahmen stellen Neugeborene und Säuglinge im ersten Lebensjahr. Allein 50,9% aller Operationen angeborener Herzfehler fanden bei Patienten in diesen Altersgruppen statt. Die Zahlen der herzkatheterinterventionellen und operativen Leistungen zeigten in den letzten Jahren ein stabiles Niveau. 2017 waren es 5.065 Herzkatheterinterventionen und 5.913 Operationen bei Patienten mit einem angeborenen Herzfehler. Die Anzahl der stationären Behandlungsfälle ist 2017 im Vergleich zu 2016 dabei noch um 2,3% auf insgesamt 18.673 Fälle angestiegen – und das, obwohl die Probleme des Pflegemangels vor allem auch auf den Kinderherzintensivstationen angekommen sind und hier große Nachwuchsprobleme bestehen. Dabei bleiben Behandlung und Pflege vor allem der Neugeborenen und Säuglinge die größte Herausforderung der Kinderherzmedizin und fordern aus patientenindividueller und auch aus Gründen der nachhaltigen medizinökonomischen Verantwortung ausreichende personelle Ressourcen. Säuglingsmedizin und Säuglingsherzmedizin müssen eine vordringliche gesellschaftliche Aufgabe bleiben.

Der im Deutschen Herzbericht zitierte Jahresbericht der Nationalen Qualitätssicherung für angeborene Herzfehler zeigt die Behandlungs- und Patientenvielfalt in der Kinderherzmedizin auf. Der Bericht analysiert sechs definierte Herzkatheterinterventionen und acht definierte Herzoperationen für angeborene Herzfehler. In der Summe der letzten Jahre sind dies 15.346 beschriebene Prozeduren; aber die jährliche Häufigkeit für eine einzelne dieser definierten Prozeduren schwankte 2017 zwischen 514 (für den interventionellen Verschluss eines Vorhofscheidewanddefektes) und 30 (für den interventionellen Verschluss eines Kammerscheidewanddefektes). Und jede dieser Prozeduren kommt vom Frühgeborenen bis zum Erwachsenen zur Anwendung, das heißt von einem Körpergewicht unter 2,5 bis über 140 kg. Es ist offensichtlich, dass die Kinderherzmedizin hierfür eine enge Kooperation mit der Medizinprodukteindustrie benötigt, die auch spezielle Materialien in sehr kleiner benötigter Stückzahl zur Verfügung stellen muss. Die historisch gewachsene Balance zwischen Innovation und Regulation und die Balance zwischen Klinik und Industrie sind durch die neue EU-Device-Regulation gefährdet.

 

 

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