- Ein Ausstellungsprojekt des Museums für Film und Fernsehen in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung
Fast jeder weiß noch, wo er war und was er fühlte, als er die Fernsehbilder vom Fall der Mauer sah. Der Freudentaumel des 9. November 1989 ist in der kollektiven Erinnerung Höhepunkt geschichtlicher Ereignisse, die tatsächlich ein langer Prozess waren und erst im Rückblick folgerichtig zum Fall der Mauer geführt haben: Der Zusammenbruch des SED-Regimes kündigte sich durch die Ausreise von DDR-Bürgern über Ungarn und die vor allem in Leipzig regelmäßig stattfindenden Montagsdemonstrationen an.
Das Museum für Film und Fernsehen plant eine Ausstellung, die aus den Medien bekannte Bilder der Wende aus dem Zeitraum Mai 1989 bis März 1990 neben unbekannte Aufnahmen von Zeitzeugen stellt. Im Dialog von offiziellen mit privaten Bildern soll eine Vielfalt an Perspektiven sichtbar werden, die die formelhaft gewordene Erinnerung auflöst, persönliche Erfahrungen einbezieht und auf diese Weise Zeitgeschichte unmittelbar erfahrbar macht. Durch das Mitwirken der Amateure wird eine Chronik der Wende aus der Sicht der Bürger geschildert. Die Ausstellung konzentriert sich auf Bilder im weiteren Sinn: Filme, Fernsehsendungen, Videos und Fotos. Parallel dazu soll im Internet aus dem Material ein Bildarchiv entstehen, das allen zur Verfügung steht.
Die Ausstellung startet im Mai 2009, sie wird in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung realisiert und vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, gefördert.