Aktuellen Schätzungen der Weltkrebsorganisation (UICC) zufolge könnten etwa 30 bis 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermieden werden. In Deutschland wären so bei rund 450.000 Neuerkrankungen etwa 180.000 Krebsdiagnosen jedes Jahr also vermeidbar. Jeder könne durch eine gesunde Lebensweise sein Risiko an Krebs zu erkranken signifikant senken. Hauptursachen für eine Krebserkrankung sind laut UICC: Tabakkonsum, übermäßiger Alkoholgenuss, hohe Sonnenbelastung und Fettleibigkeit. "Wir müssen die Menschen zu mehr Verantwortung im eigenen Leben bewegen. Und was gibt es Lohnenderes als ein langes gesundes Leben?", fragt Prof. Werner Hohenberger, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft, und mahnt Bürger zu einem gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung.
30 Minuten aktive Bewegung am Tag würden laut UICC schon für einen Erwachsenen ausreichen, um das Erkrankungsrisiko für viele Krebsarten zu senken. Für Kinder und Jugendliche empfehlen die Experten 60 Minuten. "Wir haben heute gute Daten, die den Nutzen von Bewegung zur Krebsvermeidung gut belegen", weiß Hohenberger.
Die UICC weist zudem darauf hin, dass durch die Teilnahme an Krebsfrüherkennungsprogrammen ein Drittel aller Krebstodesfälle vermieden werden könnte, da Tumoren früh und in einem heilbarem Stadium erkannt würden. Für Deutschland wären demnach 70.000 Todesfälle vermeidbar. "Und trotz dieses Wissen sind die Teilnahmeraten an den Früherkennungsuntersuchungen erschütternd", erklärt der Erlanger Klinikdirektor und ergänzt: "Gerademal jede zweite Frau und jeder fünfte Mann nehmen die Chancen der Krebsfrüherkennung wahr". Hier sei seiner Meinung nach auch die Politik gefordert, die Menschen stärker in die Pflicht zu nehmen.
Um weltweit die Menschen auf die Folgen einer ungesunden Lebensweise aufmerksam zu machen, hat die Weltkrebsorganisation (UICC) den diesjährigen Weltkrebstag unter das Motto: "Auch Krebs kann vermieden werden!" (Cancer can be prevented too) gestellt.
Die International Union Against Cancer und ihre Mitgliedorganisationen begehen in jedem Jahr den Weltkrebstag. Die diesjährige Kampagne, die auf Eltern, Experten des Gesundheitswesens und politische Entscheidungsträger abzielt, hat seit zwei Jahren ein übergreifendes Thema: die Förderung gesunder Gewohnheiten bei Kindern. Dies kann nachweislich zur Verhinderung von Krebs zu einem späteren Zeitpunkt im Leben beitragen.
Weitere Informationen unter: www.worldcancerday.org