Der mit 10.000 Euro dotierte Darmkrebs-Kommunikationspreis 2010 wird im Rahmen des 7. AIO-Herbstkongresses (Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie) in Berlin zu gleichen Teilen an zwei Projekte verliehen:
1000 mutige Männer für Mönchengladbach
Eingereicht von der Krebsgesellschaft NRW und Barmer GEK
Begründung der Jury: positive Herangehensweise als Motivationskampagne, kreative Ansprache des "Problemfalls Mann". Einbeziehung/Vernetzung aller potenzieller Beteiligten als Querschnitt der Gesellschaft. Eine ganze Stadt motiviert Männer zur Darmkrebsvorsorge und belohnt sie für die Teilnahme
1000 Leben retten
Eingereicht vom Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V., dem Gesundheitsnetz Rhein Neckar Dreieck e.V., der Stiftung LebensBlicke und dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Begründung der Jury: Modellcharakter, Werbung von Firmen zur betrieblichen Darmkrebsvorsorge; nachhaltig durch jährliche Wiederholung, kreative Mitarbeiteransprache und Bestimmung von Hochrisikogruppen zur gezielten Früherkennung.
"Wir freuen uns, zwei Projekte auszeichnen zu können, die durch ihren Modellcharakter das Potential haben, auch in der ganzen Fläche des Landes zu wirken", erklärt Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft. "Die Auswahl fiel wie in jedem Jahr schwer, da alle eingereichten Projekte durch großes Engagement der Initiatoren gekennzeichnet sind. Wir hoffen mit diesem Preis die Motivation für dieses Engagement hoch zu halten", fügt Prof. J. F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke an.
Darmkrebs ist die Krebsart mit der höchsten Zahl der Neuerkrankungen, etwa 73.000 pro Jahr. Jährlich sterben etwa 27.000 Menschen an Darmkrebs. Grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Trotzdem werden die Früherkennungsmaßnahmen durch die Bevölkerung viel zu wenig in Anspruch genommen. Gleichgültigkeit, Schweigen und Verdrängen können in diesem Fall aber bedeuten, die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen zu verpassen und damit die Möglichkeit zu vergeben, eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen bzw. vollständig zu verhindern. Das Krebsfrüherkennungsprogramm hinsichtlich der Früherkennung von Darmkrebs wurde zum 1. Oktober 2002 erweitert. Im Rahmen der Krebsfrüherkennung können gesetzlich krankenversicherte Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Hämoccult) durchführen lassen. Ab dem Alter von 55 Jahren besteht ein Anspruch auf die Durchführung einer Darmspiegelung (Koloskopie), einschließlich einer Wiederholungsspiegelung nach zehn Jahren.