"Mit diesem Patientenratgeber übersetzen wir die Empfehlungen für Ärzte in eine allgemeinverständliche Form, so dass auch die Betroffenen über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse informiert sind", erklärt Dr. Johannes Bruns, Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft. "Der Ratgeber soll Patienten darin unterstützen, im Gespräch mit Ihren Ärzten die 'richtigen' Fragen zu stellen und dazu ermutigen, anstehende Entscheidungen in Ruhe und nach Beratung mit Ihren behandelnden Ärzten und Ihren nahen Angehörigen zu treffen", ergänzt Bruns. Die wissenschaftlichen Quellen, auf denen die Aussagen des Ratgebers beruhen, sind in der S3-Leitlinie aufgeführt und dort nachzulesen Der gut 80 Seiten starke Patientenratgeber entstand im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Die interdisziplinäre ärztliche S3-Prostatakarzinom- Leitlinie sowie die Patientenleitlinie wurden, unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU), von Vertretern mehrerer wissenschaftlicher Fachgesellschaften und Patientenvertretern erarbeitet. Die redaktionelle Überarbeitung erfolgte durch das Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (äzq).Der zweite Teil der Patientenleitlinie zum lokal fortgeschrittenen und metastasierten Prostatakarzinom wird nach voraussichtlicher Fertigstellung im Februar 2010 zur öffentlichen Begutachtung ins Netz gestellt und im März 2010 veröffentlicht werden.
Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Pro Jahr werden hier nach Angaben des Robert Koch-Instituts etwa 58.570 Neuerkrankungen diagnostiziert. Mit einem Anteil von rund 10 Prozent steht das Prostatakarzinom an dritter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwas über 70 Jahren, vor dem 50. Lebensjahr ist die Erkrankung selten.
Die Häufigkeit von Prostatakrebs nimmt seit fast drei Jahrzehnten stetig zu. Das wird u.a.damit erklärt, dass die Zahl älterer Menschen steigt. Außerdem werden durch den Einsatz neuer Methoden zur Früherkennung mehr Prostatakarzinome, vor allem im Frühstadium, entdeckt.