Fortschritte in der Forschung und Therapie
Ein zentrales Thema der aktuellen Ausgabe ist die MS Hippo II-Sudie, die von der Deutschen Sporthochschule Köln in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport durchgeführt wird. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit der Hippotherapie® auf die Symptome der MS. Erste Ergebnisse zeigen, dass die Therapie das Gleichgewicht verbessert, Spastik und Fatigue reduziert und die Lebensqualität der Patienten erhöht.
Darüber hinaus wird die Bedeutung der Prävention und Früherkennung hervorgehoben. Lifestyle-Faktoren und genetische Marker spielen eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und Verhinderung von MS-Schüben. Digitale Innovationen wie Telemedizin, Apps und Wearables erleichtern den Alltag von Menschen mit MS und tragen zur Verbesserung der Lebensqualität bei.
Herausforderungen in der Versorgung
Trotz der Fortschritte in der Forschung gibt es weiterhin erhebliche Herausforderungen in der Versorgung von MS-Patienten. Eine aktuelle Analyse des MS-Registers zeigt, dass viele Patienten mit Blasenstörungen unbehandelt bleiben, obwohl diese behandelbar sind. Auch bei der Fatigue gibt es Versorgungslücken, die durch eine standardisierte Checkliste zur Symptomabfrage im Register verbessert werden sollen.
Ein weiteres Problem ist die schubunabhängige Progression (PIRA) der MS, die bei vielen Patienten zu einer zunehmenden Behinderung führt. Bisher gibt es keine ausreichend wirksame medikamentöse Therapie, die gezielt auf die PIRA wirkt. Die Behandlung erfordert einen multidisziplinären Ansatz, der sich auf die langfristige Krankheitskontrolle und die Verbesserung der Lebensqualität konzentriert.
Inklusion und Barrierefreiheit
Die DMSG setzt sich aktiv für die Inklusion und Barrierefreiheit von Menschen mit MS ein. Der PatientDay 2024 der ECTRIMS betonte die Notwendigkeit, die Gesellschaft inklusiver zu gestalten. Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen, ein diskriminierungsfreier Arbeitsmarkt und bessere Unterstützung für pflegende Angehörige wurden als zentrale Themen identifiziert.
Ehrenamtliches Engagement und Anerkennung
Die DMSG würdigt das ehrenamtliche Engagement von xx Kautz-Cavalier, einer jungen Frau mit MS, die sich im Landesverband Mecklenburg-Vorpommern der DMSG in vorbildlicher Weise eingesetzt hat. Den Käte Hammersen-Ehrenpreis der DMSG erhielt in diesem Jahr die Internationale MS-Gesellschaft, Multiple Sclerosis International Federation, mit Sitz in London, für ihre globale Arbeit zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit MS und ihren Angehörigen auf der ganzen Welt. CEO Peer Baneke nahm den Ehrenpreis stellvertretend entgegen.
Die DMSG ehrt ebenfalls ehrenamtliche Vorsitzende der DMSG-Landesverbände, Dr. med. Monika Himmighoffen (Bayern) und Privatdozent Dr. med. Karl Baum (Berlin), die für ihre langjährige Tätigkeit und ihren Einsatz für MS-Erkrankte ausgezeichnet wurden. Ihr Engagement zeigt, wie wichtig individuelle Unterstützung und die Förderung von Selbsthilfegruppen für die MS-Gemeinschaft sind.