"Europe’s creative heartbeat" – so oder so ähnlich soll einem Bericht der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" zufolge der neue Erkennungsspruch für Nordrhein-Westfalen lauten. "Vielen Sprachfreunden ist fast das Herz stehengeblieben, als sie von diesem Vorhaben erfuhren", berichtet der Chefredakteur der DEUTSCHEN SPRACHWELT, Thomas Paulwitz. Nicht nur die Kosten für die Werbekampagne stießen vielen Bürgern auf. Die Landessprache sei nicht Englisch, sondern Deutsch. Er schlägt darum den Titel "Land mit Energie" vor.
In den 1960er Jahren nannte man Nordrhein-Westfalen noch das "Land von Kohle und Stahl". Heute hätten sich die Zeiten geändert, und ein neues Markenzeichen erscheine daher sinnvoll. Der Spruch "Land mit Energie" sei international verständlich, leicht übersetzbar und gebe die Stärke Nordrhein-Westfalens als Quelle geistiger und materieller Energie wieder. Zudem ähnle das Wort "Energie" der bekannten Abkürzung "NRW".
Bereits im vergangenen Jahr war die Landesregierung Nordrhein-Westfalens aufgrund zahlreicher Sprachsünden in die Kritik geraten ("Money & Kids", "Don’t drug and drive", "Frauen-Mentoring-Programm"). Die DEUTSCHE SPRACHWELT stellte die Ministerriege in die "Sprachsünder-Ecke", worauf zahlreiche Protestschreiben die Staatskanzlei erreichten. Ministerpräsident Jürgen Rüttgers gelobte Besserung. Er wies seine Minister an, auf Denglisch künftig zu verzichten. An dieses Versprechen erinnert die Sprachzeitung nun.
Zehn Millionen Euro soll die Kampagne für einen englischen Spruch kosten. Viel sinnvoller wären diese Millionen in einem Werbefeldzug für die deutsche Sprache angelegt, so Paulwitz: "Denn die Sprache ist es, die das Land verbindet und zusammenhält."
Sprachsünder-Ecke:
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