Fremdsprachen seien zwar wichtig, doch nur wer seine Muttersprache beherrscht, könne eine andere Sprache gut erlernen. Das könne man bei türkischen Kindern in Deutschland beobachten, die häufig unter doppelter Halbsprachigkeit (Semilingualismus) leiden, weil sie weder richtig Türkisch noch richtig Deutsch gelernt haben. Auch viele deutsche Kinder beherrschten ihre Muttersprache nur unzureichend. Vor diesem Hintergrund erscheine es bedenklich, daß nun in allen Bundesländern Englisch schon in der Grundschule Pflichtfach ist. Bereits über 300 Studiengänge in Deutschland werden auf englisch gelehrt.
Selbst Institutionen wie das staatlich bezuschußte Goethe-Institut oder der Deutsche Sprachrat, die sich eigentlich der Förderung der deutschen Sprache widmen sollten, sorgten sich lieber um Fremdsprachen und Fremdwörter als um Deutsch. Das Ansinnen der Präsidentin des Goethe-Institutes, Jutta Limbach, jeder solle eine zweite Fremdsprache so intensiv lernen wie seine Muttersprache, sei "missionarisch und weltfremd". Zwar erweiterten Fremdsprachen den Gesichtskreis, könnten aber niemals so gut wie eine Muttersprache beherrscht werden, die viel tiefer in der Identität eines Menschen verwurzelt ist. Auch die Suche des Sprachrates nach dem schönsten Fremdwort lenke ab. Gefragt seien statt dessen wirklichkeitsnahe Entwürfe zur Förderung der deutschen Sprache. So müßten der Deutschunterricht an den Schulen und Deutsch als Wissenschaftssprache gestärkt werden.
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