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Umweltbildung in anschaulicher Umgebung: Die Naturschule Aggerbogen in Lohmar ist Projekt des Monats Februar der Deutschen Umwelthilfe

(lifePR) (Radolfzell/Lohmar, )
Das "Grüne Klassenzimmer" an der Agger setzt Maßstäbe in der angewandten Naturpädagogik – in über 350 Kursen jährlich lernen Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Wunderwelt Natur im Landschaftsgarten kennen – DUH zeichnet "vorbildliche Vermittlung von Landschafts- und Naturschutz" aus

In die Naturschule Aggerbogen der Stadt Lohmar kommen längst auch die Städter. Bis nach Köln, Bonn und ins Oberbergische hat sich inzwischen herumgesprochen, dass in Lohmar die Wunderwelt der Natur am Ufer der Agger zu entdecken ist. Über 9.000 große und kleine Schülerinnen und Schüler haben allein im vergangenen Jahr die Schulbank im Grünen Klassenzimmer gedrückt. Wobei sie während ihres Unterrichts weniger saßen, als in dem 16 Hektar großen Landschaftsgarten das Leben von heimischen Pflanzen und Tieren kennengelernt haben. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) zeichnet daher die Naturschule Aggerbogen für ihr besonderes pädagogisches Konzept im Natur- und Landschaftsschutz als "Projekt des Monats" der Kampagne "Grün in der Stadt" aus.

"In der Naturschule Aggerbogen kann sich die Natur frei entfalten und deshalb bietet der Unterricht im Grünen vor allem Kindern und Jugendlichen eine willkommene Abwechslung zu ihrem sonst gewohnten Unterricht", sagte Dr. Frank Neuschulz, Leiter Naturschutz der Deutschen Umwelthilfe, bei der Preisübergabe. Die Besucher und Besucherinnen erfahren auf Exkursionen alles Wissenswerte über Fledermäuse, lernen den Lebensraum der Fische und Frösche an der Agger kennen und entdecken die Ordnung in einem Bienenstaat. Selbstverständlich erklären die Naturpädagogen ihren Schülerinnen und Schülern dabei auch, wie sie Honig schleudern oder Nisthilfen für verschiedene Tierarten bauen können.

Der Aggerbogen blickt auf eine langjährige Entwicklungszeit zurück. Als das 16 Hektar große Gelände westlich des Lohmarer Stadtteils Wahlscheid Anfang der 1990er Jahre naturnah umgestaltet wurde, hatte die Stadtverwaltung zunächst nur eine ökologische Aufwertung des Gebiets im Sinne. Zuvor hatte es dort einen Campingplatz und eine artenarme Wiese gegeben. Mit viel Aufwand wurden heimische Baumarten gepflanzt, Hochwassermulden angelegt und Feuchtflächen geschaffen, aber eine Wertschätzung durch die Bevölkerung blieb aus. Stattdessen gab es viel Kritik wegen der hohen Ausgaben und auch deshalb, weil das einst zur Freizeitgestaltung stark genutzte Auengelände nun vor Besuchern geschont werden musste. Daraufhin suchte die Stadt nach einer Lösung, welche die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger wecken und gleichzeitig dem Naturschutz Rechnung tragen sollte. Die Idee der Naturschule war geboren und es erwies sich bald als großer Erfolg, das Gelände den Menschen als naturpädagogischen Ort zugänglich zu machen. Kindergartengruppen und Schulklassen waren von Beginn an sehr daran interessiert, den Aggerbogen zu besuchen.

Jahr für Jahr kamen mehr Interessierte auf das Gelände. Vor den Augen und mit Hilfe der Besucher eroberte die Natur den Aggerbogen allmählich zurück. Eine Bestandsaufnahme aus den Jahren 2000-2002 hat gezeigt, dass die Zahl der Tier- und Pflanzenarten nach der Renaturierung kontinuierlich gestiegen ist. Neben der natürlichen Sukzession ist die ökologische Wertsteigerung auch ein Ergebnis der Anlage von Kleinstrukturen wie Trockenmauern oder Benjeshecken mit Hilfe der Besucher. Heute ist der Aggerbogen als außerschulischer Lernort etabliert und zieht täglich Besucher aus dem ganzen Rheinland an. Ein Jahresprogramm mit vielen Sonderveranstaltungen und ein Hochseilgarten für Trainingsprogramme sorgen für steigende Besucherzahlen, nicht nur im Kindes- und Jugendalter.

Lohmars Bürgermeister Wolfgang Röger freute sich über die Auszeichnung als "Projekt des Monats" und kündigte an, die Arbeit in der Naturschule weiterhin zu fördern. "Der Schutz der Natur liegt unseren Bürgerinnen und Bürgern am Herzen und wir als Stadt werden weiter unseren Beitrag dazu leisten, um die gelungene Arbeit der Naturschule fortzusetzen."

Fotos zum Projekt im Internet unter http://www.duh.de/1771.html

"Grün in der Stadt" ist ein Projekt der Deutschen Umwelthilfe e.V., das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert wird. Kooperationspartner sind der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND), das COmpetence NeTwork URban ECology (CONTUREC), der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) und der Deutsche Städtetag (DST). Die DUH zeichnet 2008 jeden Monat ein Projekt aus, das ökologisches Grünflächenmanagement auf beispielhafte Weise verwirklicht. Bewerbungen sollten spätestens bis Mitte des Jahres 2008 bei der DUH eingereicht werden. Weitere Informationen gibt es unter www.stadt-gruen.de.
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