Patienten mit Krampfadern haben ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko. Erste Beschwerden zeigen sich häufig in Form einer Schwellung des Beines, Schmerzen oder Spannungsgefühl in der Wade. „Deshalb raten wir allen Betroffenen zur frühzeitigen Venentherapie bei einem Venenspezialisten (Phlebologen). Damit könnten vielen Patienten ernsthafte Folgen erspart bleiben“, sagt Petra Hager-Häusler, Geschäftsführerin der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL), einer der größten Patientenvereinigungen in Deutschland.
Die Angst der Patienten, sich mit Covid-19 anzustecken und den Arztbesuch aufzuschieben, sei nachvollziehbar, aber unbegründet. Die Arztpraxen sind normalerweise sehr gut organisiert, um Patienten unter Einhaltung aller Schutzmaßnahmen weiterhin bestmöglich und sicher zu versorgen, selbstverständlich unter Berücksichtigung aller derzeit geltenden Hygieneregelungen. „Wer dennoch Bedenken hat, kann ohne Weiteres vorher in der Praxis anrufen und sich das Corona-Hygiene-Konzept erläutern lassen. Das gibt zusätzliche Sicherheit!“ rät Frau Hager-Häusler.
Vor allem Patienten, die zu einer Corona-Risikogruppe gehören, also insbesondere Ältere, Diabetiker oder Menschen mit einer chronischen Lungen- oder Herzerkrankung, sollten keinen Arztbesuch aufschieben. Der Deutsche Venen-liga-Präsident, Dr. med. Michael Wagner, warnt: „Auch eine Abklärung andauernder Beinbeschwerden, wie z. B. Schwellung des Beines oder Schmerzen und Spannungsgefühl in der Wade, ist dringend erforderlich. Und mit moderner Ultraschalldiagnostik kann eine Thrombose in der Regel schon ausgeschlossen werden.“
Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) appelliert an die Menschen, weiterhin Ärzte aufzusuchen und nicht zu lange zu warten: „Es darf nicht sein, dass sich am Ende Erkrankungen erheblich verschlechtern, weil Betroffene wegen des Coronavirus nicht mehr zum Arzt gehen."