Jetzt haben Ärzte beobachtet, dass die Blutgerinnung bei vielen Covid-19-Patienten mit schwerem Verlauf verstärkt ist, sie demzufolge auch ein erhöhtes Thromboserisiko haben und ein gehäuftes Auftreten von tiefen Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien bestätigt. Als Grund nehmen die Ärzte an, dass das Corona-Virus Zellen befällt, die die Innenwände der Blutgefäße bilden und die die Blutgerinnung in Gang setzen können.
Thrombosen können lebensbedrohlich werden, wenn sie unbemerkt und unbehandelt bleiben. „Die Menschen müssen die Risikofaktoren und die Symptome kennen, um im Notfall sofort ärztliche Hilfe zu suchen, denn die Venenthrombose ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung“, sagt Dr. Michael Wagner, Präsident der Deutschen Venen-Liga e.V., einer der großen Patientenorganisationen im deutschsprachigen Raum.
Bleibt die Thrombose unbehandelt, kann sich das Gerinnsel lösen und in ein anderes Gefäß geschwemmt werden. Die möglichen, schweren Folgen: Blockiert der Blutpfropf etwa eine Lungenarterie, führt dies zu einer Lungenembolie. Ist ein Gefäß im Gehirn verstopft, droht ein Schlaganfall. „Mit moderner Ultraschalldiagnostik kann die Thrombose bestätigt oder ausgeschlossen werden“, rät Deutsche Venen-Liga e.V. Präsident Dr. Wagner.
Um bei Corona-Betroffenen mit mildem Verlauf Thrombosen vorzubeugen, ist es sinnvoll, dass die Patienten ausreichend Wasser trinken und sich regelmäßig bewegen. Denn mit langes Sitzen oder Stehen mit fehlender Bewegung von Beinen und Füßen nimmt das Thrombose-Risiko zu.