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Fahreignung – eine Frage des Alters? Debatte der Fachtagung wird in Arbeitskreis Verkehrspolitik fortgesetzt

(lifePR) (Bonn, )
Das im Rahmen der Fachtagung „Fahreignung – Eine Frage des Alters?“ am 18. Mai 2007 kontrovers diskutierte Thema wird von der Deutschen Verkehrswacht im Arbeitskreis Verkehrspolitik weiter verfolgt. Ziel soll es sein, anlässlich der Umsetzung der dritten EU-Führerscheinrichtlinie in nationales Recht eine Empfehlung dahingehend auszusprechen, ob die Erneuerung der Fahrerlaubnis an Prüfungen zur körperlichen und psychischen Fahrtauglichkeit gekoppelt werden sollte.

„Der demographische Wandel wird Einfluss auf das Geschehen im Straßenverkehr nehmen“, erklärte Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht. „Noch ist die Faktenlage sehr widersprüchlich und lässt es nicht zu, eindeutige Empfehlungen auszusprechen. Daher ist es unerlässlich, dass sich die Experten dieser Thematik annehmen.“

Wie breit das Spektrum der Interpretation von Fakten sein kann, zeigte auch die Fachtagung am 18. Mai 2007 in Friedrichshafen, an der Wissenschaftler, Experten aus der Praxis sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien teilnahmen. Sie diskutierten über Fahreignungsprüfungen, eine Begrenzung der Gültigkeitsdauer von Führerscheinen und den Einfluss des demographischen Wandels auf die Verkehrssicherheit.

Als Einstieg in den Themenkomplex steckten die beiden Einführungsreferate die Eckpositionen ab: Professor Stephan Gies vom Institut für Kraftfahrwesen der RWHT Aachen legte dar, dass mit Hilfe neuer Technologien auf dem Fahrzeug-sektor möglichen Defiziten entgegen gewirkt werden könne und forderte dazu auf, anstelle neuer Regularien diese Technologien auszuschöpfen. Dr. Gregor Bartl von dem Wiener Institut Gute Fahrt belegte durch empirische Studien seine These, dass ältere Fahrer als Risikofahrer gelten müssen und daher Fahreig-nungsprüfungen ab einem bestimmten Alter Vorschrift sein sollten.

Sabine Degener vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft legte anhand der statistischen Daten und Fakten dar, wie sich die Unfallbeteiligung älterer Pkw-Fahrer gestaltet und welche Konsequenzen hieraus abgeleitet werden können.

Der Frage alters- und krankheitsbedingter Leistungseinbußen für die Verkehrssicherheit sowie dem Einfluss der Medikamenteneinnahme auf das Unfallrisiko ging Hardy Holte von der Bundesanstalt für Straßenwesen nach. Dabei stellte er das Gefahrenpotenzial im Alter dem Sicherheitspotenzial gegenüber, das durch Erfahrungen und verkehrsbezogene Einstellungen erhöht wird.

Dr. Werner Dieterle von der Robert Bosch GmbH knüpfte an die Ausführungen von Professor Stephan Gies an und stellte einige der technischen Möglichkeiten vor, die älteren - wie jüngeren - Autofahrern zugute kommen und körperliche Beeinträchtigungen auszugleichen vermögen.

Mit einem Ausblick auf die mobile Gesellschaft des Jahres 2050 durch Professor Heinz Jürgen Kaiser vom Institut für Psychogerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg endete der Reigen der Fachreferate und begann die lebhafte Diskussion.
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