Chomsky, der als "geistiger Vater" der Occupy-Bewegung gilt, sagte mit Blick auf die aktuelle Auseinandersetzung auf dem Gezi-Park in Istanbul: "Die Protestierenden versuchen einen letzten Rest an Allgemeingut zu retten vor der Abrissbirne der kommerziellen Zerstörung." Der 85-jährige renommierte Sprachwissenschaftler referierte auf dem Global Media Forum in Bonn über "Wege zu einer gerechten Welt - Wie das Volk die Demokratie wiederbelebt" (Roadmap to a Just World - People Reanimating Democracy).
Chomsky warnte vor weiteren Einschränkungen der Freiheitsrechte in den USA und anderen westlichen Demokratien, die er als "real existierende kapitalistische Demokratie" bezeichnet. "Die Mächtigen werden nicht nachgeben. Je mehr Freiheit gewonnen ist, desto intensiver wird die Gesellschaft wieder auf den von ihnen gewollten Kurs gebracht", so Chomsky. Macht und Einfluss der USA gründeten nicht darauf, "dass ihnen diese Macht innewohnt, sondern darauf, dass andere Staaten dazu neigen, dieselbe Richtung einzuschlagen".
Die breite Bevölkerung könne nur dann agieren, wenn sie über die Hintergründe informiert würde, beispielweise über die tatsächlichen Gefahren für den Weltfrieden. "Hier ist die freie Presse gefordert", sagte Chomsky. Der Globalisierungskritiker forderte die Medien auf, "schlicht die Wahrheit zu verbreiten über wichtige Dinge".
Partner und Unterstützer
Beim dreitägigen Global Media Forum der Deutschen Welle im World Conference Center Bonn diskutieren mehr als 2.500 Gäste aus aller Welt. Thema der sechsten Ausgabe der Konferenz ist "Die Zukunft des Wachstums - Wirtschaft, Werte und die Medien." An den rund 50 Workshops und Plenumsveranstaltungen beteiligen sich zahlreiche Partner.
Mitveranstalter der Medienkonferenz ist die Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Unterstützt wird die Konferenz zudem vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stadt Bonn. Kooperationspartner ist die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen.
Zentrale Veranstaltungen als Livestream
Unter http://www.techcast.com/... bietet die Deutsche Welle einen Livestream von zentralen Veranstaltungen des Global Media Forum. Am Dienstag, 18. Juni, unter anderem die Keynote von Bundesaußenminister Guido Westerwelle mit anschließender Diskussion (10.30 bis 11.15 Uhr) und die Preisverleihung von "The Bobs - Best of Online Activism" (17.30 bis 18.30 Uhr). Am Mittwoch, 19. Juni, ist unter anderem die Keynote der indischen Menschenrechtlerin Vandana Shiva im Livestream zu sehen (13 bis 13.45 Uhr).
Honorarfreie Fotos von Avram Noam Chomsky auf dem GMF finden Sie hier (copyright: DW/M. Magunia):
www.flickr.com/...
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Das vollständige Programm des Medienkongresses finden Sie unter www.dw-gmf.de
Informationen rund um das Global Media Forum in deutscher Sprache auf www.dw.de/presse und auf facebook.com/deutschewelle.
Mehr zum DW-Jubiläum der Deutschen Welle auf www.dw.de/60-jahre-dw