"Die Menschen in Afrika erwarten vom deutschen Auslandssender sowohl Einschätzungen zu globalen Entwicklungen als auch Bildungsangebote. Große Nachfrage besteht außerdem nach Fortbildungsmaßnahmen für Journalisten", sagte der Intendant. "Die Deutsche Welle ist auf dem Kontinent seit Jahrzehnten als verlässliche Informationsquelle eine feste Größe." Hier erreiche die DW die Hälfte ihrer rund 100 Millionen regelmäßigen Nutzer. "Afrika ist für die Deutsche Welle ein Erfolgsmarkt mit ausgezeichneter Perspektive. Als Stimme Deutschlands hat sie hier Gewicht." Limbourg kündigte an, dass die DW ihre Präsenz auf dem Kontinent stärken werde. So werde man das englischsprachige Radioprogramm deutlicher auf die Zielgruppen in Afrika fokussieren.
Am Donnerstag, 5. Dezember, nehmen Chefredakteurin Ute Schaeffer, der Leiter des Haussa-Programms Thomas Mösch, und der Leiter der Abteilung Internationale Angelegenheiten, Klaus Bergmann, in der nigrischen Hauptstadt Niamey an einer medienpolitischen Veranstaltung teil. Die Diskussion zum Thema "Entwicklung und Bildung - die Rolle der internationalen Medien" eröffnet Premierminister Brigi Rafini. Dabei ist auch der nigrische Kommunikationsminister Yahouza Sadissou, der kürzlich aus der Haussa-Redaktion der DW auf den Ministerposten berufen wurde. Die DW-Delegation kommt auch mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen und Partnersendern zusammen und stellt das Bildungsprojekt "Learning by Ear" vor. In einer neuen Staffel der erfolgreichen Radionovela geht es um Alltagsthemen junger Leute. Zum Programm gehört auch ein Besuch der Journalisten-Ausbildungsstätte IFTIC, wo die DW Akademie ein Seminar zum Thema "Konfliktsensitiver Journalismus" durchführt.
Die DW bietet in Subsahara-Afrika ein 24-stündiges Fernsehprogramm auf Englisch. Via Radio und Internet ist sie auf Englisch, Französisch, Haussa, Kisuaheli, Amharisch und Portugiesisch präsent.
Radiosendungen auf Haussa strahlt die DW seit 1963 aus. In Niger verbreiten derzeit 25 Partnerstationen das Programm landesweit über UKW. "Diesen Empfangsweg wollen wir ausbauen, ebenso die Verbreitung von Audio via Internet. Und wir setzen verstärkt auf Interaktion und Dialog", kündigte Limbourg an. Gleichwohl habe die Kurzwelle in Afrika nach wie vor Bedeutung - vor allem in Ländern ohne Medienfreiheit.