Rund 2.000 internationale Gäste aus Politik, Medien und anderen Bereichen des öffentlichen Lebens - darunter zahlreiche Partner der DW, die das TV-Programm weltweit verbreiten - erlebten den Countdown zum Sendestart mit. Im Rahmen des Global Media Forum gaben Intendant Peter Limbourg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, das Signal für den offiziellen Start des neuen englischsprachigen Fernsehprogramms.
Grütters verwies darauf, dass journalistische Qualität "im Rausch des technisch Machbaren nicht zweitrangig" werden dürfe. Zugleich warnte sie vor den Gefahren, die von digitalen Technologien für die Meinungsfreiheit ausgingen. "Zum einen gehen sie von den digitalen Informations- und Deutungsmonopolen der großen Internetkonzerne aus", so Grütters. "Zum anderen von der digitalen Selbstentmündigung, die vielfach mit der Preisgabe persönlicher Daten verbunden ist." Aus dieser Gefahr erwachse ein Auftrag an die Politik. "Es geht darum, die Werte, die wir in der analogen Welt als konstitutiv für unsere Demokratie erachten, auch im digitalen Leben zu bewahren und zu verteidigen."
Nach wie vor seien die wichtigsten Instanzen demokratischer Kontrolle die unabhängigen Medien. "Deshalb ist mediale Qualität und Vielfalt gerade im digitalen Zeitalter unverzichtbar - und zum Glück gibt es Medienunternehmer, Intendanten, Verleger, Journalisten, die genau aus diesem Grund mit aller Kraft nach Wegen suchen, Qualität und Vielfalt im Journalismus zu erhalten und die Presse- und Meinungsfreiheit in der Welt zu verteidigen."
Die Deutsche Welle leiste genau das seit über 60 Jahren. "Und heute angesichts zahlreicher Krisen und massiver russischer Desinformation, beispielsweise im Baltikum, mehr denn je."
Die Deutsche Welle sei "als Botschafterin unseres demokratischen Rechtsstaats gerade in Krisenregionen und autoritär regierten Staaten für viele Menschen die Verbindung in die freie Welt. Ich freue mich sehr, dass heute das englischsprachige Informationsprogramm DW News an den Start gehen kann, das künftig weltweit viele Menschen mit unabhängigen, objektiven Nachrichten und Informationen versorgen wird."
"Die deutsche Perspektive gewinnt an Bedeutung"
DW-Intendant Peter Limbourg sagte zum Programmstart: "Die Deutsche Welle ist weltweit hoch angesehen als verlässliche Quelle für unabhängigen, seriösen Journalismus. Wir vermitteln deutsche und europäische Sichtweisen auf die Weltpolitik. Die deutsche Perspektive gewinnt immer mehr an Bedeutung. Damit und mit Inhalten über deutsche Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft heben wir uns von anderen internationalen TV-Sendern ab", so Limbourg, der dabei betonte, dass man die Berichterstattung über die deutsche Perspektive auf das Weltgeschehen nicht anderen internationalen Sendern überlassen sollte.
Die DW werde noch stärker als bisher auf die Bedürfnisse der Zielgruppen eingehen. "Die überwältigende Mehrheit unserer Nutzer nimmt die Deutsche Welle in unseren vielen Fremdsprachen wahr und dabei liegt Englisch ganz weit vorn", erklärte der Intendant. Darum verstärke man das englischsprachige Angebot insbesondere mit einer neu aufgelegten Nachrichten- und Informationssendung, den "DW News".
Mit dem neuen TV-Programm erreicht die DW ein globales Publikum rund um die Uhr in englischer Sprache. Darüber hinaus bietet der deutsche Auslandssender auch künftig lineare TV-Kanäle in den Sprachen Deutsch, Spanisch und Arabisch. International erfahrene, mehrfach ausgezeichnete Moderatoren führen durch das Programm. Ein Netz von Reportern in Asien und Afrika liefert Hintergrundberichte und Analysen zu täglichen Schwerpunktsendungen, die thematisch auf diese Zielregionen zugeschnitten sind. Soziale Medien werden in die Berichterstattung in einer technisch und redaktionell neuen Form eingebunden.
In einer Videobotschaft beglückwünschte auch Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die DW zum Start des neuen englischsprachigen Programms: "Damit unternimmt die Deutsche Welle einen wichtigen Schritt, um ihren Platz unter den führenden unabhängigen Auslandssendern zu festigen."
"Breaking News" - Magazine, Reportagen, Dokumentationen
Mit der Ausstrahlung von TV-Programmen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch und Spanisch bietet die Deutsche Welle Plattformen, um ihrem globalen, multilingualen Publikum eine unparteiische, ausgewogene Sicht auf die Ereignisse in aller Welt zu geben. Das Programm der DW steht für kritischen und unabhängigen Journalismus und eine Berichterstattung, die thematisch besonders für Zuschauer in bestimmten Zielregionen - etwa in Asien und Afrika - relevant ist.
DW, das neue TV-Programm in englischer Sprache, sendet Magazine, Reportagen, Dokumentation, Interviews und Talk zu Themen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport. Zur vollen Stunde gibt es Nachrichten, je nach Tageszeit in unterschiedlichen Programmlängen. Durch eine gezielte Investition in neue Studiotechnik kann das laufende Programm des neuen TV-Angebots jederzeit für "Breaking News" unterbrochen werden.
Fünf TV-Kanäle
Beginnend mit dem 22. Juni 2015, umfasst das TV-Angebot der DW weltweit diese jeweils 24-stündigen TV-Kanäle für unterschiedliche Zielregionen:
- * den englischsprachigen Kanal DW - jetzt nahezu weltweit zu empfangen
- den spanischsprachigen DW (Latinoamérica)
- den deutschsprachigen DW (Deutsch) für Asien und Europa und
- den überwiegend deutschsprachigen Kanal (20 plus vier Stunden Englisch) DW (Amerika)
- sowie DW (Arabia), der jetzt 24 Stunden Programm in arabischer Sprache zeigt (bisher 17 Stunden plus sieben Englisch).
Das TV-Programm der DW wird in Europa auch über den Satelliten Astra zu empfangen sein.