"Sollten die europäischen Innenminister entscheiden, dass Flüchtlingskontingente auch in Deutschland aufgenommen werden, stehen sowohl der Bund, also unser Bundesamt, als auch die Bundesländer für diese humanitäre Aktion bereit. Wir arbeiten eng mit den Ländern zusammen und sehen, dass die Kapazitäten im Moment durchaus ausreichen, die Asylbewerber aufzufangen."
Auf die Frage, mit wie vielen Flüchtlingen aus Nordafrika seine Behörde rechnet:
"Zum gegenwärtigen Zeitpunkt lassen sich die Auswirkungen der Ereignisse in Nordafrika nicht abschätzen. Eine signifikante Erhöhung der Asyl-Erstanträge von Flüchtlingen aus Tunesien, Libyen oder Ägypten ist nicht festzustellen. Soweit wir den Verlautbarungen des Flüchtlingsrats UNHCR entnehmen können, handelt es sich bei den meisten Flüchtlingen, die derzeit auf der italienischen Insel Lampedusa eintreffen, um Menschen, die ihre wirtschaftliche Situation verbessern wollen. Deshalb erwarte ich da nur wenige komplizierte Fälle. Grundsätzlich halte ich den Flüchtlingstod im Mittelmeer für unerträglich. Die überwiegend wirtschaftlichen Fluchtursachen müssen durch konkrete Hilfe der EU in den Herkunftsländern beseitigt und den für die Überfahrten in überfüllten, maroden Booten verantwortlichen Schlepperbanden muss das Handwerk gelegt werden."