Auf die Frage, ob alles, was bisher gemacht wurde - das Aufstocken der Rettungsschirme, eine eventuelle Bankenaufsicht, Wachstumsprogramme - am Ende gar nichts nutzt:
"Ich glaube, dass das grundlegende Verständnis über die Natur dieser Krise nicht vorhanden ist. Weitere Rettungsmaßnahmen in dieser Form werden die Krise nicht lösen, sondern sie werden sie verschlimmern und eine Situation heraufbeschwören, in der die europäische Zentralbank, ähnlich wie die Deutsche Reichsbank 1923, immer mehr Geld drucken wird."
Zur Entscheidung der EU, wonach spanische Banken jetzt 30 Milliarden Euro als erste Tranche erhalten:
"Ich glaube nicht, dass das der richtige Schritt ist. Die Banken sind einfach zu groß geworden, und der Ausweg kann nur lauten, Banken auf ein richtiges Maß zurück zu schrumpfen."
Bedeutet das, die spanischen Banken pleite gehen lassen?
"Zunächst kann man den Banken untersagen, das Neugeschäft weiter zu betreiben. In so einem Fall würde das Kreditportfolio gewissermaßen zurückgezahlt. Die Sparer, die Halter von Bankschulden, würden ausbezahlt. Bleibt dann noch eine Lücke, muss diese durch Steuergelder finanziert werden. Das ist ein Weg, den Bankenapparat zurecht zu schrumpfen. Das gilt übrigens nicht nur für Spanien, sondern für den Euroraum insgesamt. Die gesamte Bankbilanz beläuft sich auf ungefähr 34.000 Milliarden Euro, eine gewaltige Zahl. Das sind etwa 360 Prozent des Volkseinkommens in dieser Region. Das lässt sich nicht rekapitalisieren."