Nach diversen Pilotprojekten der Industrie- und Handelskammern (IHKs) geht es mit sieben Startregionen bundesweit in die heiße Phase. Sie bieten Informationen von leerstehenden Ladenlokalen, über mögliche Gewerbeflächen, Kundenfrequenzströme bis hin zur Konkurrenzsituation vor Ort. So steht in Flensburg, Hamburg oder Kiel ein System zur Verfügung, das die Wirtschaftsstrukturen in den Bezirken abbildet. Standortbilder ermöglichen einen Überblick über den Unternehmensbesatz in der Geschäftsstraße, dem Quartier oder der Region. In Augsburg, München oder Nürnberg stellt das Standortinformationssystem Bayern ein umfangreiches online-Wirtschaftsportal dar. Erstinformationen sind dabei oft kostenlos für die Unternehmen oder Existenzgründer. Abrufbar sind sie z.B. unter www.sisby.de oder www.ihk-musis.de.
Hinter diesen neuen Informationssystemen steht ein Schatz an digitalem Kartenmaterial der amtlichen Vermessungsverwaltungen des Bundes, der Länder und der Kreise, der bisher nicht oder nur unter großem Geld- und Zeitaufwand für die Wirtschaft nutzbar und zugänglich war.
Um die Abgabe der Informationen zukünftig unkomplizierter zu gestalten, ist im Rahmen eines Leitprojektes der GIW-Kommission vom DIHK und der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen, kurz AdV, eine bundesweite Musterlizenzvereinbarung über den online-Abruf von Geobasisdaten, Geofachdaten und Geodiensten entwickelt worden, die heute in Berlin vorgestellt wurde. Darüber hinaus hat die GIW-Kommission ganz aktuell Datenschutzfragen im Zusammenhang mit der Herausgabe der Informationen in einem eigens erstellten Gutachten analysieren lassen. Die Ergebnisse wurden ebenfalls auf dem Kongress präsentiert.