DJV, Deutscher Bauernverband (DBV) sowie Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE) haben sich maßgeblich für den Einsatz von Jagdschneisen eingesetzt und begrüßen, dass in vielen Ländern bereits eine rechtlich tragfähige Grundlage geschaffen wurde. Im Sinne von Seuchenprävention und Wildschadenverhütung appelliert der DJV an die übrigen Bundesländer, jetzt ebenfalls schnellstmöglich die durch das Bundeslandwirtschaftsministerium geschaffenen unbürokratischen Möglichkeiten zu nutzen. Landwirte und Jäger sollten ihre Landesregierung zur Einführung von Nutzungscodes für Maisschläge mit Jagdschneisen auffordern. „Es gilt beim Thema Schwarzwild gemeinsam dran zu bleiben und bereits in der Anbauperiode 2011 Schneisen anzulegen, um Schwarzwild effektiver zu bejagen“, betonte Borchert.
In dem vom BMELV geförderten Modellvorhaben „Schwarzwildbewirtschaftung in der Agrarlandschaft“ haben DJV und DBV gezeigt, dass Bejagungsschneisen gleichzeitig den Jagderfolg und die Artenvielfalt erhöhen können. Nur von vornherein angelegte Schneisen führen zum gewünschten Jagderfolg, wie das Modellvorhaben in den vergangenen drei Jahren bewiesen hat. Nachträglich eingehäckselte Schneisen sind weniger effektiv. Für die Begrünung der Schneisen können beispielsweise Sommer- oder Wintergetreide, Gräser oder Blühmischungen genutzt werden. Insbesondere Blühstreifen erhöhen die Strukturvielfalt und wirken positiv auf Bodenbrüter. Nach der Brut und zu Beginn der Milchreife des Maises (etwa August), können Blühstreifen gemulcht werden und als Jagdschneise dienen. Bei mehrjährigen Saatgutmischungen bietet der folgende Aufwuchs im Winterhalbjahr Arten der Offenlandschaft zusätzlich Nahrung und schützt vor Bodenerosion.