Durch Subventionen auf europäischer und nationaler Ebene ist es für Landwirte derzeit attraktiv, Biomasse für die Energieerzeugung anzubauen. Auf knapp einem Viertel der landwirtschaftlichen Fläche werden inzwischen nachwachsende Rohstoffe angebaut - hauptsächlich zur Energieproduktion. Regional monotone Landschaften, die nur für wenige Arten wie das Wildschwein attraktiv sind, sind die Folge. "Vermeintlich saubere Energie auf Kosten der Artenvielfalt lehnen wir ab", so das Fazit von Lebensraum-Feldflur-Sprecher Wadsack. Vielmehr müsse es gelingen, Ökonomie und Ökologie bei der Biogasproduktion in Einklang zu bringen.
Die späte Ernte von Wildpflanzen zur Biogasproduktion zwischen Mitte August und Anfang September kommt der Artenvielfalt entgegen. Es entstehen attraktive Lebensräume in denen eine Vielzahl von Insekten, Feldvögeln und Wildtieren Nahrung und Deckung finden. Wildschäden durch Schwarzwild wie im Raps, Mais und anderen Getreidearten sind selten. Darüber hinaus ist der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Mineraldünger wesentlich reduziert. Da die Wildpflanzen mehrere Jahre auf den Ackerflächen stehen, kann darüber hinaus die Erosion von Boden durch Wind und Wasser deutlich reduziert werden.
Im geplanten Projekt sollen Informationsmaterialien für die Öffentlichkeitsarbeit und für Landwirte entwickelt werden. Politik und Praxis werden durch überregionalen Erfahrungsaustausch vernetzt.
Im Netzwerk Lebensraum Feldflur arbeiten zusammen: Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Deutscher Jagdschutzverband (DJV), Landesjagdverbände Hessen, Niedersachsen, NRW, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein sowie Bayrischer Jagdverband, Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL), Deutsche Wildtier Stiftung (DEWIST), E.ON Bioerdgas GmbH, Internationaler Rat für die Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover RWE Innogy GmbH sowie Saaten Zeller.
Weitere Informationen zum Projekt "Lebensraum Feldflur" unter www.Lebensraum-Feldflur.de