Die Unzufriedenheit mit bleifreier Jagdmunition ist laut DJV-Umfrage gekoppelt an die verwendeten Geschosse. So kehrten knapp 60 Prozent einem älteren, immer noch auf dem Markt erhältlichen Geschosstyp den Rücken. Neuere Geschosse desselben Herstellers gaben unter 30 Prozent der Jäger wieder zurück. Insgesamt war die Rückwechslerquote erschreckend hoch: Bei sieben von drei statistisch auswertbaren Geschosstypen lag sie bei mehr als 40 Prozent. Wegen der geringen Stichprobenzahl war eine detailliertere Auswertung nach verwendetem Kaliber nicht möglich. Allerdings zeigte die Umfrage: Jäger, die starke Magnum-Kaliber oder 9,3x62 nutzen, setzen bleifreie Munition signifikant häufiger ein. Jäger, die schwächere Kaliber führen (7x64, 7x65R), schießen häufiger mit Bleimunition.
Die Auswertung legt den Schluss nahe, dass es für die Bandbreite der gängigen Jagdkaliber derzeit keine zufriedenstellende Abdeckung mit bleifreier Munition gibt. DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Daniel Hoffmann sagt: "Es ist beunruhigend, dass auf dem Markt Patronen angeboten werden, die offensichtlich mangelhaft sind. Groß angelegte Tierversuche in freier Wildbahn lehnen wir ab!". Unabhängig vom Geschossmaterial müsse sich Jagdmunition künftig an einheitlichen Standards messen lassen, fordert Dr. Hoffmann.
Anlagen
- bfr-tagung_jagdmunition.pdf
- 4556_pressegrafiken_bleifreiemunition03_rgb_01.pdf
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